USA 1986

This is my dream and I guess the biggest adventure of my life!

Los geht's, in der Stadt der Engel

12.7.1986

9.08 Uhr Abfahrt Stuttgart. Der Zug voll es ist sehr ungemütlich. Einer hilft mir, den Rucksack ins Gepäcknetz zu hiefen. Ich überlege die ganze Zeit wie ich ihn da wohl wieder runter bekomme. Nähern uns Duisburg. Ich werde nervös. Bekomme meinen riesen Rucksack schließlich doch runter ( geschafft). Sigi der Packesel.

Hier muß ich umsteigen und treffe Uli ( so hoffe ich ). Eine Minute suchen: Uli ist da. Wir steigen nach Amsterdamm um. Mortz gedrängel um die Plätze Plätze ( wir haben natürlich keine Plätze reservieren können ). Kämpfen uns in einen Wagen rein, - voll. Wieder raus nächster: 3 Plätze belegt mit Klamotten. Wir setzen uns einfach hin. Wie sich später herausstellt, waren die Sachen von einem Canadier, der auch gleich Platz macht. Paßkontrolle ( nette Grenzer). Reden mit Canadier: Er erzählt uns über die USA.


HBH Amsterdam: Riesig, echt zum verlaufen. Ich rufe bei meinem 'irgendwie Onkel' Reiner an, der hier wohnt. Machen einen Treffpunkt aus, müssen 20 Minuten auf ihn warten. Dann kommt er: Gutaussehend, auf jeden Fall interessant, ist sehr nett ( ich kannte ihn ja vorher gar nicht ). Er macht mit uns eine Rundfahrt durch Amsterdam: Viele Krachten, Plätze, Caffee's usw. Überall all 'young People'. Kaffee trinken bei ihm zu Hause: Sehr geschmackvoll und interessant eingerichtet, tolle Bude, toller Fernseh, riesig groß mit PiP (Pictures in Pictue´res), ich sehe soetwas zu erstenmal. Er muß abends weg und fährt uns deshalb um 20.00 Uhr auf den HBH:

-Gepäckaufbewahrung, -Gepäck einschließen. Wir sind lange durch Amsterdam gegangen. Einige Schwarze sagen leise: "Ich habe Koks." Dann gingen wir Pizza essen und was trinken ( was hab ich doch ein Glück, daß Uli auch so gerne Pizza ißt ). 0.08 Uhr fuhren wir dann mit dem Zug zum Flugplatz. Dort ist es ziemlich leer ( kein wunder um die Zeit ). Dann 1.30 Uhr kommt ein Rudel von EL AL Angestellten.
Sie bauen eine Absperrung mit viele Tischen. Man muß ich fast prügeln, wer als erster abgefertigt wird. Wir müssen sowieso warten, denn wir haben noch keine Tickets. Um 2.00 Uhr kommt eine Frau mit den Tickets. Wieder drängeln, kommen dann aber getrennt dran. Inzwischen haben Boy's, schwerbewaffnet mit MP's Stellung bezogen. Mir wird ganz komisch, hab ich doch nie eine MP von nahem gesehen und dann gleich so viele.
Als wir drann sind, müssen wir uns eine große Überpfüfung stellen und tausend Fragen beantworten. Z.B. wer meinen Koffer gepackt hat und wer den Urlaub bezahlt. Sie vergleichen unsere Aussagen und lassen uns dann endlich rein. Paßkontrolle. Dann wieder warten auf Boddycheck (alles von Hand) jedes Gepäckstück wird durchsucht, wir werden gefiltzt. Eigentlich sollte man nach einer solchen Prozedur dasvon ausgehen können, daß keiner eine Bombe herein schmuggeln kann, aber das gab es ja schon trotzdem. Endlich geschafft! Wieder warten.


Sind endlich im Flugzeug, echt imposant und riesen groß, wir sitze in der Mitte genau in der vorletzten Reihe. Ich könnte sofort einschlafen, aber wir starten. Das ist wie Achterbahn fahren. Dann bekommen wir Frühstück. Ich versuche zu schlafen, von 5.30 Uhr bis 7.30 Uhr ( allerdings sehr unruhig ). Alles tut mir weh als ich aufwache, ich weiß nicht, wie ich sitzen soll. Um zu schlafen bräuchte ich eigentlich was zum Hinliegen.

Ca. 10 Juden haben sich im Heck versammelt und halten lautstark ihr Sing-Sang von Gebet ab, es dauert eine halbe Stunde. Vor dem Mittagessen ( Sardinen, Rührei, Pilze, Apfelmus und Brötchen ) konnte ich doch noch eine Stunde schlafen. 13.00 Uhr MEZ Zwischenlandung in Chicago (eine Stunde). Wir dürfen nicht raus und nicht rauchen. Es ist sehr warm, dann fliegen wir weiter. Ich konnte nochmal eineinhalb Stunden schlafen. Uli hat damit keine Probleme, er schläft immer noch. Abendessen (Rindfleich mit Kartoffelbrei). Nach 14 Stunden im Flugzeug Ankunft in LA Airport


LA Airport
Anstehen, dann dürfen wir 'Einreisen'. Um uns herum sieht man typische Amis, ganz nach dem Klischee. Wir gehen zum Infostand, dort erfahren wir, daß wir besser nicht nach Downtown gehen sollen ( wie im Reiseführer stand ), sondern in ein Youth Hostel, weil es da nicht so gefährlich sei. Wir müssen mit dem Bus fahren, da würden wir auch ein 3-Tages-Ticket für Bus bekommen. Ich weiß mal wieder nicht, um was es geht, wieso 3 - Tagesticket und wo denn? Uli checkt es, Uli führt. Ich dackele halt hinterher.
Warten auf den Bus. Wir konnten nirgends 3-Tages-Ticket kaufen. Der Bus kommt, Richtung Youth Hostel, im Bus sind einige aus dem Flugzeug, die auch dorthin geschickt wurden. Vielleicht bekommt die Tussi vom Info Stand Prozente? Jedenfalls gehen wir alle zusammen. Wir sind zu sechst: Fredi und Mike (sehr impo-ssante Größe und eine tolle Stimme), Patrick mit seiner Freundin Brita und wir. Später kommen nochmal 2 x 2 Frauen dazu, die auch im Flugzeug waren. Wir sitzen schließlich vor dem Hostel und müssen 4 Stunden auf den Besitzer warten ( hält man hier auch Siesta? ).
Sitzen dort in der Sonne: California like. Resultat: Erster Sonnenbrand. Befreunden uns mit den ersten vier und stellen fest, daß wir alle ein Auto kaufen wollen. Haben alle das gleiche Problem: Auto finden und versichern. Da geteiltes Leid nur halbes Leid ist, wollen wir es morgen gemeinsam lösen. Gehen alle Pizza essen. Mit kam auch ein Däne, er heißt Nils.
Nach dem Essen fahren wir nach Beverly Hills: Pompöse Villen und LA bei Nacht - bombastisch und wunder schön. Verabreden uns auf morgen. Ich bin zum Umfallen müde. Schlafe auch gleich ein, in unserem wunderschönen, sehr gemütlichen Zimmer ( 28 Betten, gemischt) ich liege oben.

14.7.1986

7.30 am aufstehen. Wollen nach Versicherung und Auto's schauen. 8.00 am Hektik beginnt. Telefonieren mit AAA und Versicherungen. Alles scheiße - Haftpflichtversicherung kostet 270 $ - zu viel ! Überlegen noch, ob überhaupt. Haben einen Mietwagen. Quetschen uns zu sechst rein und fahren los. ( Kein Frühstück). Zwischendrin an irgend einer Tankstelle haben wir ein Stück Kuchen gegessen. Suchen den ganzen Tag nach Auto's - endlich: Wir finden sogar bei einem Händler 3 Auto's, für jedes Paar eines. Hoffe das unser blauer Buike für 895 $ die Strapazen übersteht!!! Die Sache, mit den Papieren, Anmeldung usw. ist sehr undurchsichtig. Inzwischen ist mir das aber eh' egal. Ich fahre halt. Wir waren gegen Abend das 1x am Strand. Toll: Riesige Wellen. Markt, Skateboardfahrer ( im Y.Hostel fährt auch grad einer durch die Halle) und überall Musik. Wir haben dort gepicknickt - knirsch - aber abgesehen davon, eine lockere Sache. Ober cool - thats America. Das tanken war auch ein Erlebnis: Zuerst bezahlen, dann tanken, gar nicht so einfach. Na ja, wie auch immer, wir haben jetzt ein Auto - hura - . Heute Abend wollen wir einige Dinge ansehen. Waren in Beverly Hills und haben auf dem Sunset Strip, Richtung Hollywood etwas in einem umgebauten Zugwaggon gegessen. Dann wollten wir heim, haben uns aber verfahren. Landeten auf dem Broadway in Downtown - ganz schön übel : Als wir an einer Ampel standen, habe ich die Türen von innen versperrt. Links und rechts waren doch tatsächlich Leute, die die Mülleimer ausgeräumt haben. Haben es schließlich geschafft. Zurück im Y-Hostel habe ich mich noch unterhalten, z.B. mit einem Schweizer ( hat dann eine Frau im ersten Bett vernudelt - hatte es wohl sehr nötig).

15.7.1986
Waren um 9.15 am mit Mike und Fredi verabredet ( Auto abholen). Sie kamen erst um 10.30 am. Wir haben ihr Auto abgeholt und fuhren zur Versicherung. Die wollten 1000 $ - viel zu teuer. Ich muß also vorsichtig fahren. Sind mittags nach Hollywood auf den Hollywood-Blvd (den mit den Sternen ).
Im Chinies Thather sind die Abdrücke von Händen und Füßen der Stars. Es gibt viele Theater /Kino's, hat aber keinen Zauber. Patrick und Brita fahren weiter. Wir ( waren noch zwei 'obertolle' Frauen dabei, die mit Mike und Fredi nach Vegas fahren wollen) sind abends zurück. Großer Abschied von Mike und Fredi - sie versprechen zu kommen ?? Ich bin etwas traurig, hab mich schon an die Beiden gewöhnt.
Uli und ich sind Pizza essen gegangen. Erste Fahrstunde von Uli: Macht er zwar gut, aber ich weiß nicht, wie ich ihm alles beibringen soll. Vor allem wie man in der Mitte einer Fahrbahn fährt. Es ist doch schwieriger als ich gedacht hatte. Das Auto macht mir Sorgen: Neue, höchst suspekte Geräusche - werden morgen in eine Werkstatt fahren, bin schon wieder müde.

16.7.1986
Haben ein sehr reichhaltiges Frühstück genossen. Sind dann zu den netten Ami von der Werkstatt gefahren und haben ihm unser Problem geschildert. Der hat alles durchgechekt und meinte, wir können beruhigt nach N .Y. fahren ( Gott dei dank, jetzt habe ich schon mehr vertrauen zu unserem Buik ). Haben unsere Klamotten gepackt und sind ab, nach Hollywood zu den Universal-Studio's gefahren. Waren 7 Stunden dort. Außer den Studios, wo sie uns alles zeigten ( Spezialeffekts ) waren wir auch in dem Touristenpark. Sie hatten dort Stuntshow's: Action, Western, Comic und Entertainment, usw. Es gab auch ein Aufnahmestudio, wo man ein Lied singen und somit ein Videoband von sich aufnehmen lasssen konnte. Hat mich unheimlich gereizt, war aber wie üblich zu feige und wollte diese blöde Touri Tour nicht mitmachen. Der ganze Park war unheimlich beeindruckend. Was mir der Hollywood Blvd von meinen Illusionen geraubt hatte, habe ich hier wieder gefunden - it's great!!!
Wir machten uns auf den Weg nach Long Beach. Es ist schon dunkel, ich bin müde, schnalle es manchmal gar nicht mehr. Wir landen am Hafen bei der Queen Mary. Mir stinkt's, habs mir alles anders vorgestellt. Fahren nach Downtown, halten an Mc Donald's ( je 2 Ham + Pommes, ich Kaffee Uli Cola). Fragen wo Motels sind und finden welche. Das Erste kostet 34 $, das Zweite 24 $, wir nehmen es. Es ist dreckig und stinkt - egal, aber mit Fernseher. Ich werde kurzfristig wieder wach und schaue Ami-Glotze. Schlafe ein, Uli fragt mich was, bin wieder wach, für ca. 2 Minuten, habe dann wieder geschlafen wie ein Stein.

17.7.86
Morgens wieder Fernseh geschaut. Frühstücken. Long Beach, so ähnlich wie ich dachte: Strand ( 8 km ) Palmen, Ferienhäuser. Liegen in der Sonne. Jetzt habe ich erst das richtige Urlaubsgefühl. War das erstemal im Pazifik. Kalt, sandig, hohe Wellen, starke Strömung. Mußte die letzten Meter kämpfen, es zieht mir die Füße weg. Bin wieder draußen. Übliches Problem: Sand, Sonnenmilch - ich hasse es.Irgend wie war es hier langweilig, darum fahren wir wieder Richtung Venice.
Motels alle über 30 $. Ins Jugendhotel wollte ich nicht mehr. Fahren Richtung Downtown - die Motels werden billiger. Finden eines für 25 $. Haben Hunger und gehen Pizza essen. Lernen dabei die Bedienung Manuela (Schweizerin) kennen. Nachdem ich ihr von diesen furchtbaren Motels erzählt habe, sagte sie, wir können ab morgen im Auto auf ihrem Grundstück schlafen und bei ihr duschen.

18.7.86
Scheiße, hab überall einen Sonnenbrand. Scheiß Schönheitsideale, liege trotzdem in der Sonne ( Venice - Beach ). Um 4.30 pm sind wir los, um Manuela anzurufen. An einer Tankstelle: Uli versucht es. Ich indessen lerne Jimi (im Rohlstuhl von Vietnam ) kennen, will mir Blumen verkaufen. Ich unterhalte mich mit ihm. Er tut mir leid. Er erzählt von Vietnam " It was a nice trip". Ich gebe ihm einen Dollar und er weint. Uli kommt wieder, es hat geklappt, ich gehe. Wir sollen zu Manuela nach Hause kommen. Verabschiede mich noch von Jimi.
Bei Manuela können wir in ihrer Wohnung schlafen, weil Bob ( Roommade ) nach London ist. Bei ihr zu Besuch ist Gabriela, (schon seit Februar). Manuela muß arbeiten gehen. Wir gehen mit Gabriela (auch Schweizerin ) in den Jacusi ( Wirhlpool), sehr heiß. Dann duschen und um 10.30 pm kommt Manuela wieder heim. Wir gehen zusammen auf eine Party, sollen nur Deutsche sein, sind aber alles Ami's. Unterhalte mich gut ( sometimes ), kommen um 2.30 am heim, dann ins Bett ( ca. 2 x 2,5 m )

19.7.86
Habe hervorragend geschlafen, wache um 10.30 am auf und trinke mit Manuela Kaffee, wir unterhalten uns. Sie zeigt mir Fotos von San Fran usw.( toll ).Wir hatten eine Tour mit ihrem 'Töff' geplant, wurde nichts draus.Sie schreibt alles auf, was wir sehen sollten. Dann malt sie mir etwas verrückt die Nägel an. Uli wacht auf ( der Langschläfer). Ich gehe duschen. Komme wieder raus und Iva ist da (hat auch ein Töff) fahren zum Frühstück um 1.00 pm zum Peer. Man parkte mir dort sogar mein Auto, was aber immer sehr teuer ist.
Ich esse meinen ersten Ami-cheescake, schon gut, aber nach einem ¾ Stück wird einem schlecht. Fahren noch an eine Tankstelle zum Ölwechseln. Ein Typ namens Kevin hält an, hilft uns und erklärt, wo wir was einfüllen müssen ( Öl, Bremsflüssigkeit, Transmissionsfluid und Wasser). Nett das man hier Hilfe bekommt, von Leuten, die man gar nicht kennt. Fahren zu Manuela. Um 5.30 pm geht sie zur Arbeit. Ich wasche das erste mal hier Wäsche, ist ganz einfach, kostet 4 x 25 C und einmal 025 C fürs Trocknen.
Gehen zum Essen in Chrissi's Pizza, trinken danach mit Manuela Margaritas in einer amerikanischen Kneipendisco, mit den schönsten Männern, die da unter der Woche auch strippen. (Chippendales) Heute bedienen sie nur. Frauen haben freien Eintritt, Uli muß 5 $ zahlen, wird dafür aber auch von sehr leicht bekleideten Damen bedient. Zwei davon tanzen auf Podesten. Die Musik ist beschissen, sonst wie daheim (nicht so groß wie's Atrium). Gehen um 3.00 am schlafen.

20.7.96
Um 7.00 am klingelt es, ich bin im Halbschlaf, schlafe aber weiter bis 9.00 am und stehe dann auf. Es ist Besuch gekommen. Sandra und Robert, sie bleiben zwei Wochen. Wir gehen mittags alle frühstücken. Nachmittags fahren wir mit Sandra und Robert zum Hollywood-Schild. Können es irgendwie nicht richtig finden ( Luftlinie 50 m), da dafür aber das Planetarium in dem ein Jeames Dean Film gedreht wurde. Es war ein schöner Ausflug und wir fahren wieder heim. Gabriela ist noch nicht wieder da, kommen deswegen nicht in die Wohnung. Gehen darum zum Pool bis 6.00 pm. Sie ist immer noch nicht da, fahren deshalb zu Chrissi's Pizzeria und essen ca. 3 Stunden, und erzählen Witze. Das war sehr lustig. Gehen wieder heim. Ich schlafe heute auf einer Matratze im Wohnzimmer, Uli auf dem Sofa.

21.7.86
Aufstehen, Frühstück ( Rest vom Abendessen - Doggifood). Labern bis wir weg kommen, es wird 2.30 pm. Einerseits tut es mir leid, da ich mich dort wohlgefühlt habe und alle recht gerne mochte (ich fühlte mich geborgen und in Sicherheit) und fahren aber jetzt wieder in die Fremde. Andererseits fängt Manuela mir langsam an, auf den Keks zu gehen ( so dankbar ich ihr auch bin), sie schneidet so fürchterlich auf. Auch wenn nicht, rückt sie sich zu sehr ins rechte Lichtfür ( kurz mag ich sie aber länger ...). Fahren los. Tankstelle: Öl, Benzin usw. fahre bis abends ca. 10.00 pm.
Wir sind in San Louis Obisbo. Ganz nette Unistadt. Essen in einem Family-Restaurant, sehr nette Bedienung, bringt nachdem ich mich für keine Salatsoße entscheiden konnte, alle zum Probieren. Erste Klasse Essen. Rest vom Huhn nehmen wir mit. Studenten sitzen dort zum Lernen, Kaffee wird ja immer nachgeschenkt. Schlafen hinter dem Restaurant im Auto ( es hat 24 Stunden offen). Zum Teil schlafe ich schlecht, weil ich dauernd aufwache, wenn ein Auto anhält.

22.7.86
Nach dem Frühstück fahren wir weiter nach San Fransisco. Fahren die Küstenstraße Highway N°1 entlang. Nicht zu Unrecht wird sie als schönste Straße der Welt bezeichnet.
In San Fransisco werden wir von einer Jugendherberge zur anderen geschickt, bekommen ein Zimmer ( ohne Dusche, ist aber gleich nebenan ) für je 10 $.
Abends gingen wir zur Fisherman's Wearf ( hier geht es zu, wie auf dem Rummel und es stinkt nach Fisch ). Obwohl es hier viele Fischrestaurants gibt, gehen wir Pizza essen ( es gibt hier schließlich ganz besondere ). Sind um ca. 0.00 am zurück. Wollten eigentlich schlafen gehen, unterhalten uns aber erst noch ca. eine Stunde auf dem Gang mit einem Deutschen und einem Schweizer ( kommt aus LA )

23.7.86
Haben heute im Sauseschritt San Fran gesehen: Golden Gate (1 $), City Tower (Rundblick über S.F.), Haight St. (Alternaive oder ehrer Freak Szene), es ist nicht so wie ich dachte, irgendwie total narmal, eben wie daheim. Es hat auch keine Straßenmusiker, schade. Als nächstes China Town, habe dort das erste Mal chinisisch gegessen, weil Uli mich dazu überredet hat ( Mittelprächtig - bis übel ) was der Bauer nicht kennt ... Dann zur Lombardstreet, geschlängelte Straße mit bestimmt 50% Gefälle. Die Straßen sind hier sowieso so übel, mitten auf einer 85° Steigung kommt plötzlich eine Stoppstelle ( das ist keine Ausnahme). Naja, langsam gewöhne ich mich daran, aber wir gehen , ja morgen schon wieder ( auch gut ). Abends waren wir in einer Musikkneipe - zuerst ein bischen Country ( eher ähnlich Neil Young ) war toll. Dann eine Hartrockgruppe ( Musik mittelprächtig ), aber abartig laut ( bekam Kopfweh). Um 000 am gab es gratis Spagetti ( bäh ), dann sind wir gegangen. Es war der Berliner mit, er heißt Marco, sehr nett, aber erst 18 Jahre alt. Alkohol bekommt man hier erst ab 21, deshalb mußte ich in der Kneipe ständig für ihn Bier bestellen.

24.7.86
Auf der Weiterfahrt frühstücken wir in Okland und lernen nette Leute kennen, unterhalten uns eine viertel Stunde mit ihnen. Mittags haben wir die Stadtgrenze von San Fran hinter uns gelassen. Ich bin ziemlich schnell gefahren, da ich mich meist hinter einen Truck gehängt habe, wegen der Highway Patrol ( wenn die dann einen herausziehen, dann eher den Truck ). Zwischendurch haben wir Kaffee getrunken, sind dann wieder weiter gefahren und insgesamt viel weiter gekommen als wir dachen, bis Bakersfield. Dort wollten wir schlafen. Zum abend haben wir Panncakes gegessen ( Junk-Food, die Butter, bäh, salzig und viel fetter als bei uns ). Wir hatten rund eine Stunde einen Schlafplatz gesucht, sind dann schließlich in eine Seitenstraße eines Wohnviertels gefahren.
Schlafen - denkste. Unbequem und unerträglich heiß. Nach 5 Minuten war alles am Körper naß geschwitzt. Quälen uns noch ca. 1 Stunde rum, dann sage ich: Weg hier. Wir fahren noch ca. 1 Stunde ( bis 3.00 am) bis wir in die Berge kommen. Die Temperatur ist hier erträglich. An einem heruntergekommenen Truckstop halten wir an. 2 Trucks stehen da, wir stellen uns dazwischen und schlafen.
Wache um 7.30 am wieder auf, da ich im Auto keine Ruhe habe. Wecke Uli ( gar nicht so ein-fach ) und gehen dann frühstücken. Bis wir weiter kommen, ist es wieder 9.30 am.
Auf nach Vegas - non stop. Kommen ca. 3.00 pm dort an. Haben das Zimmer 728 im Motel 6 für 25 $. Wir haben dort sogar einen Schwimmingpool und ein Jaccusi, ist aber nur bis 9.30 pm geöffnet. Wir waren bis abends am Pool ( unerträgliche Hitze in Nevada ). Dann sind wir duschen und sind bereit für Las Vegas. Vegas, wir kommen.
Übrigens: Das erste Mal erleben wir das voll klimatisierte Amerika. Draußen im Schatten ist es so heiß wie beim Föhnen, Stufe 7, wie wenn einer einem einen nassen heißen Waschlappen ins Gesicht schlägt und drinnen, wie im Kühlschrank, echt kühl.
Zuerst sind wir mit unserem Bui den Vegas Blvd rauf und runter und ein oder zwei Seitengassen abgefahren ( dauer 1,5 Stunden weil schrittempo). Haben uns dann doch entschieden, den Bui am Motel zu lassen und ins Tropecana zu Fuß zu gehen (Fußstrecke für mich gerade noch zu bewältigen). Wir müssen dort zum Essen anstehen ( ½ Stunde ). Aber dafür 'whole Dinner for 2.95 $'. Es waren zwar wieder Chicken (zum dritten oder vierten Mal ) aber es ist sehr billig und macht satt. Wir sind dann an den Bankschalter zum Geld wechseln. Wir spielen Roulett, meine 6 $ waren leider innerhalb von 2 Minuten verspielt. Uli verspielte 14 $. Mal ging es rauf, mal wieder runter. Als er mal wieder oben war, sagte ich ihm wohin er es setzen soll, und er gewann 6 $, die er mir dann gab und so waren wir wieder beide eben. Zu trinken gibt es übrigens alles umsonst. An einem Spieltisch bekommt man die Drinks im Glas, an den Spielautomaten im Plastikbecher. Schlau wie ich bin, sind wir immer erst an einen Tisch und dann an die Automaten und haben die Drinks umgeschüttet.

26.7.86
Wir sind um 8.30 am aufgestanden. Unsere Transmission läuft in Strömen. Wir suchen eine Werkstatt und finden gegen 10.00 am auch eine. Der Wagen wird hochgebockt ( übel, die Transmission tropft und tropft, weil Dichtung kaputt ). Der Mechaniker meint, es wäre nicht schlimm, wenn wir sie immer wieder auffüllen, mir ist genau das aber peinlich. Unsere Reifen sind auch im Arsch, Typ macht mir Angst, sagt das sie platzen können, wir hätten Glück, das sie bisher gehoben haben (wieder 2 dumme gefunden?). Wie auch immer, ich lasse mich überzeugen und wir kaufen 4 neue Reifen für 337 $. Puh, das haut rein. (ich habe nicht mal die Preise verglichen, staune über mich ). Jetzt haben wir 4 brandneue Reifen!
Während er diese wechselt, gehen wir ins Trop zum Frühstück. ½ Stunde anstehen, dann stellen wir fest, daß das ausgeschriebene Frühstücksbuffett für 1,99 $ woanders ist. Egal, wir bleiben (leider für 5$). Nachdem wir das Auto abgeholt haben, sind wir noch tanken und haben einen Supermarkt gesucht. Haben keinen gefunden und mußten dann in der Tankstelle teure Transmission kaufen. Um 3.00 pm sind wir zurück und gehen an den Pool. Abends machen wir eine Strip Tour, kommen durch mehrere kleine Cassions, (5 od. 6). Im Stardust haben wir für 3,5 $ am Buffet zu abend gegessen. Ab sofort werden wir nur noch Buffet essen ( da kann ich wenigstens essen was ich mag, was nicht viel ist ). Wir haben dann alle anderen Cassionos angeschaut, landen dann aber wieder im Tropecana. Am Roulett verliere ich 12 $, Uli 25 $. Danach spielen wir noch Poker am Automat, wie ein Einarmiger-Bandit ( schütten natürlich unsere Drinks um ) bleiben ziemlich lange, wenigstens hier hatte ich heute Glück.

27.7.86
Frühstücksbuffet im Trop, dann in den Pool, dann wieder ins Tropicana. Abendessen, spielen (Poker und 17 + 4). Heute dauert es ziemlilch lange bis 2.00 am. Wir haben natürlich verloren, ich 25 $ , Uli 40$. Im Endeffekt war das Geld nicht verloren, da wir sehr billig gelebt haben.

28.7.86
Nach dem Frühstück sind wir an den Pool (es war wieder unerträglich heiß, Luft und Wasser - die Eismaschine war auch kaputt ). Abends Buffet im Trop, Dauer ca. 3 Stunden. Unterhaltung mit einem Schweizer, dann jeder noch 3 $ am Pokerautomat verloren. Beim Anstehen zum Buffet kam ein Zauberer, toll, gibt uns 2 Freikarten für Drinks an der Bar.

29.7.86
An der Grenze von Nevade, zu Arizona kommen wir zum Hoover Damm, der der größte Staudamm der Welt ist. Wir fahren weiter zum Grand Canyon. Abends in Williams ( noch eine Stunde zum Canyon ) ist eine Buikwerkstatt. Wir fragen wegen der Dichtung für die Transmission, bekommen zur Antwort, daß wir morgen ab 8.00 am kommen sollen. Wir gehen essen und zum Schlafen auf einen Campingplatz, hinter einem Motel ( 2 $ ohne Klo und Dusche ). Schlafen im Auto.

30.7.86
Stehen um 8.00 am auf der Matte, haben auch schon gefrüh-stückt, bei Denny's. Wir müssen bis 10.00 am warten, bis uns einer die Dichtung auswechselt. Gedauert hat das ½ Stunde, und kostete 46 $. Fahren tanken. Der Typ an der Tankstelle sagt uns, daß die Stoßdämpfer hin sind. Er erklärt uns, daß wir aus der Spur kommen könnten. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber er macht mir Angst wegen einem Unfall (so müssen wir eben unsere Unwissenheit über Autos bezahlen ). Wir haben jetzt 2 neue Stoßdämpfer für 59 $. ( now we have 4 brand new Tyrers and 1 Gaskat for Transmission and 2 new Shoks ).

Wir kommen zum Grand Canyon ( hat mich nicht so beeindruckt) in Flagstaff an und suchen ein Motel. Wir finden eins für 21$ und bekommen noch 2 Chips für Freigetränke in einer Kneipe. Da gehen wir doch glatt hin. Es ist eine Countrydisco, Eintritt kostet 1 $. Ich quatsche ein wenig mit dem Türsteher rum und wir kommen umsonst rein. Wir setzen uns an die Bar. Ich rede mit meinem Nachbarn, der Truckdriver ist. Die Unterhaltung ist recht interessant, aber sehr schwierig, weil mein Englisch eben nicht so gut ist, aber es hat Spaß gemacht. Uli unterhält sich mit seinem Nachbarn, der dann irgendwann mit mir tanzen will, ich aber nicht mit ihm.

31.7.86
Wir fahren von Flagstaff nach Alberquerquie. Wir machen einen Zwischenstop am Pointe Desert. Ich bin jetzt genau 8 Stunden gefahren und kurz vor Alberquerquie (bin immer zwischen 70 und 80 MPH gefahren, zum Glück hat mich noch keiner erwischt).
Uli fragt mich in diesem Moment wie das wohl geht, wenn uns die Highway Patrol stoppt, ich erzähle ihm, wie es in der BRD ist. Plötzlich fährt hinter mir ein Wagen ganz dicht drauf, haut das Fernlicht rein, ich bin ganz geblendet, und plötzlich rote und blaue Blinklichter. Uli sagt, daß das Bullen sind, hinter uns. Ich fahre rechts ran. Sehe immer noch nichts, werde dann von einer Taschenlampe an meinem Fenster noch mal geblendet. Ich kurbel das Fenster herunter. Bulle fragt irgendwas , ich: "what ?"Er labert noch was, blickt aber scheinbar, daß ich nichts verstehe, will schließlich meinen Führerschein und Ausweis sehen und fragt, ob das mein Auto ist. Ich erzähle ihm, in noch schlechterem Englisch als sonst, daß wir es in LA gekauft haben und nach New York fahren und dabei Land und Leute kennen lernen wollen. Als dann das Wort Vacation ( Urlaub ) fällt, ist er plötzlich sehr freundlich sagt, ich soll beim Spurwechsel blinken, nicht so schnell und vor allem vorsichtig fahren. Er wünscht uns noch einen schönen Urlaub und geht. Uns fällt ein Stein vom Herzen, puh, Gott sei Dank, das hätte teuer werden können. Oh wie freundlich doch die Ami's sind, wenn man nicht ihresgleichen ist. In Alberquerquie halten wir an einem Autostop, mit Restaurant um dort zu essen und zu schlafen (Bullen patrolieren). Wir erfahren, daß hier eine besonders hohe Kriminalitätsrate ist.

1.8.86
Wir sind wieder 8 Stunden gefahren, kommen bis Quanah, welches ca. 20 Meilen vor Vernon ist, und schlafen in einem Motel.

2.8.86
Fahren zwischen Dallas und Fort Wothhin und her, auf der Suche nach einem Motel. Finden ein billiges für 20$. Beim Eincheken macht es einen netten Eindruck. Doch als er in der Dunkelheit zurück kamen und das Licht an machten wimmelt es auf der ganze Boden. Echt ekelhaft, überall Tiere, kleine und größere mit und ohne Fühler, schwarze und braune, rundliche und längliche. Die kommen sogar ins Bett, hoffentlich nicht , wenn ich morgen aufwache, sonst trift mich der Schlag. Wie im Entwicklungs-land (Uli sagt: Hier sei es viel schlimmer). Bei uns gibt es solche Zimmer nicht, nicht mal in der letzten Absteige. Das Motel hieß sinnigerweiseMayflower, wie das erste Pionierschiff aus England. Die kleinen Tierchen kommen wohl von dort. Wir haben das Licht und das Fernsehn angelassen, weil die bei Licht und Bewegung, verschwinden. Normalerweise beschwere ich mich immer, daß Uli soviel Platz im Bett braucht und möchte immer alleine schlafen, wenn die Möglichkeit besteht. Uli der gemeine Kerl bestand jetzt seinerseits darauf, alleine in einem Bett zu schlafen, (es gab hier leider 2 Betten), obwohl durch seine vielen Schlafbewegungen so hoffte ich, würden die Viecher verschwinden. Aber ich mußte ja alleine im Bett schlafen. Ob ich ihn das je verzeihe?

3.8.86
Ich habs überlebt (schlecht und kurz geschlafen), möchte aber keine weitere Nacht mit den Roatsher (so heilßen die nämlich) schlafen. Gehen heute ins Six Flags of Texas. Das ist ein riesen Vergnügungspark, kostet 16 $ Eintritt. Das ist teurer als in Hollywood. Wir gehen trotzdem rein. Achterbahnen und solche Sachen, manche fahre ich auch. Verbringen dort den ganzen Tag. Abends fängt es doch tatsächlich an, richtig zu regnen. Wir finden ein Motel für 15 $! Ich suche erst nach Roatshers, sehe nur einen und wir checken ein. Als wir heim kamen wuselte es wieder auf dem Boden. Wir erledigen gleich mal 15 Stück. Haben einen TV-Kanal gefunden, wo keine Werbung kommt. Sehe meinen ersten US-Film in USA ganz ohne Werbung. Titel: Shena ( Frau Tarzan! ). Das mit den Tierchen ist hier doch nicht so schlimm, wie im vorigen Motel, schlafe aber trotzdem nur wenig, wegen dem Fernseh.

4.8.86
Habe heute den zweiten Tag Kopfweh ( heute massiver wie gestern ). Wir fahren zum Departement of Public Safety. Uli macht dort die schriftliche Prüfung für den Führerschein ( damit ich nicht mehr alleine fahren muß ). Er fällt leider durch. Wir haben kein Buch, aus dem man lernen kann. Fragen die man wissen muß. Antwort: Z.B.Wie lange man den Beweis für finanzielle Abwicklungen aufbewahren muß, wie hoch die Strafe für Fahren ohne Führerschein ist und ab wann ein Texaner den Führerschein machen darf usw. Wir wollen morgen wieder kommen.
Wir fahren nach Dallas. Fahren zu dem Gedenkstein, wo J.F.K. ermordet wurde. Fahren zur South Fork Ranch, zahlen einen Dollar für's parken. 5 $ wollen die pro Person für die Besichtigung. Wir gehen nicht rein. Schauen es uns von draußen an.
Zum Abendessen finden wir irgendwo ein Salatbuffet. Dann wollen wir zurück in das 12$ Motel, Uli fährt. Nach einer Weile höre ich komische Geräusche. Wir wechseln. Ich fahre auf einen Parkplatz und schaue in den Motorraum, ein Schlauch ist geplatzt. Wahrscheinlich irgendwas mit der Aircondition. Hier sind zwar viele Geschäfte, aber die haben alle zu. Ich laufe an ihnen vorbei, und ein Auto hält an einem Geschäft. Ein junger Schwarzer steigt aus, ich spreche ihn an und frage nach Isolierband (Isolatingtape). Er nimmt mich mit in sein Fernsehgeschäft und gibt mir etwas Isoband. Flicken den Schlauch und fahren ca. 3 Meilen weit, bis eine Tankstelle (7 eleven). Wir haben wieder das gleiche Problem. Ich gehe rein und frage nach Isolierband. Ein junger Ami, der gerade etwas einkauft, kommt mit raus, wir erklärem ihm unser Problem und er meint, wir sollten es jetzt flicken, dann heim fahren und morgen zu einer Reparaturwerkstatt fahren (wie clever). Er erzählt noch dies und das und geht schließlich. Ich gehe wieder in die Tankstelle und frage nochmal nach Iso-band. Inzwischen ist Schichtwechsel und ein kleiner korpulenter Schwarzer übernimmt. Einer fragt, wo ich herkomme, ich sage, von der BRD. Dann legt der Schwarze in deutsch los, und erzählt, daß er 13 Jahre in Hamburg gelebt hat, usw. Er fragt, ob wir Hunger und Durst haben, schenkt uns Kaffee ein und gibt uns einen Donuts. Er erzählt uns, daß er bis morgens um 6.00 am arbeiten muß, gibt uns seine Telefonnummer und wir sollen ihn morgen Mittag anrufen.
Wir fahren zurück und auf der letzten Meile wird das Auto sehr heiß. Die Geräusche werden schlimmer und Dampf quillt heraus. Schaffen es gerade noch zum Parkplatz des Motels.
Wir bekommen ein anderes Zimmer, hier liegt nur eine tote Kakerlake herum, ich sehe keine weiteren Roatchers. Wir gehen dann gleich ins Bett, ich schlafe sofort ein. Trotz Air-Con. ist es ziemlich heiß und sehr schwül.

5.8.86
Nach durchschwitzter Nacht stehen wir auf und fahren los, wegen eines Schlauches (9$). Es ist nicht die Air Con, sondern der Kühler (Eigentlich logisch). Nachdem Frühstück hat Uli die schrift-liche Prüfung noch einmal gemacht und bestanden ( Hurra, das ist schon die halbe Miete ). Morgen früh um 6.00 am soll er zur praktischen Plrüfung vorfahren. Wir rufen den Schwarzen ( er heißt Lawrence ) an, treffen uns mit ihm, und fahren zu ihm nach Hause. Er hat einen Sohn mit Namen Nana, der 9 Jahre alt ist und richtig süß, ein richtiger Schokokrümel. Lawrence ist echt lieb, er hat uns zuerst ein Bauernfrühstück gemacht. Dann sind wir zu seinem Pool, duschen und schließlich hat er noch Sandwiches zum Abendbrot gemacht. Lawrence muß zu Spätschicht und wir sollen Nana ins Bett bringen. Er will natürlich noch nicht schlafen. Uli hat ihm eine Geschichte vorgelesen, danach war er immer noch wach. Dann erzählte ich ihm mein Lieblingsmärchen ( in englischer Übersetzung - oh jeh). Leider konnte er die Pointe nicht verstehen, aber nicht wegen meiner Übersetzung, sondern weil amerikanische Kinder immer ins Bett geschickt werden, wenn im Fernsehen sich zwei umarmen, er somit nicht verstehen konnte, was ein Mann mit einer Frau macht. Aber den Terminator darf er anschauen - verrückte Welt. Also fing ich nochmals von vorne an, erzählte das Ende ein wenig anders, ich weiß aber nicht ob er es diesmal verstanden hat. Dann wollte er noch eine Milch und schlief dann endlich ein. Wir schauten nocht TV.

6.8.86
4.00 am aufstehen, weil wir noch für die Führerscheinpfügung üben müssen. Sind um 6.10 am dort gewesen und stehen schon mal an, obwohl die erst um 8.00 am öffnen. Ich weilß nicht, wieviele noch hinter uns standen, ca. 30 - 40 Leute, wir durften dann rein, Foto machen usw. und mußten dann hinten mit dem Auto erneut anstehen. Es ist jetzt 9.30 am und Uli kommt endlich dran. Ich bin ein Stück weiter auf einer Wiese und schaue zu, wie Uli mit dem Bullen debatiert. Er fährt unverrichteter Dinge wieder weg, ich steige ein und er erklärt mir, daß er die Prüfung nicht machen darf, weil wir keine Versicherung haben. Komischer Weise durfte er aber unbehelligt wieder fortfahren (ohne Versicherung und ohne Führerschein...).
Wir fahren wieder heim zu Lawrence und schlafen noch eine Stunde. Danach telefoniere ich wieder wegen Versicherungen rum. Das Dilema: Ohne texanischem Führerschein keine Versicherung und anders herum! Schlafen nochmal eine Stunde und überlegen dann wie Uli zu seinem Führerschein kommt. Lawrence bietet ihm dann großzügigerweise sein Auto an. Gott sei es gedankt.
Lawrence und Uli holen was zum Essen und Lawrence läßt Uli fahren.Wir essen, sehen fern und ich will schlafen gehen. Lawrence ist zur Arbeit und Nana fragt uns, ob er bei seiner Freundin schlafen darf. Ich rufe seinen Vater an, der das natürlich verbietet ( Pech kleiner Mann ).

7.8.86
5.00 am wecken, aufstehen und auf zur Prüfung. Wir verfahren uns, kommen aber noch rechtzeitig an und sind die ersten um 5.55 am da. Gleiches Spiel, um 8.00 am öffnen sie, und Uli darf gleich als Erster zur Prüfung. Wir müssen aber noch auf Lawrence warten, um die Auto's zu tauschen. Bis wir soweit sind, stehen schon wieder 6 Auto's und warten. Uli will vorfahren, aber ein weiblicher Sheriff kommt und sagt, das sei unfair, weil die Autos schon da standen, er soll sich gefälligst wieder hinten anstellen.
Ich finde das wiederum ungerecht, aber man beugt sich schließlich der staatlichen Gewalt. Inzwischen sind 8 Autos da. Uli stellt sich an und alle warten. Um 9.Feuer 35 am ist Uli endlich dran. Lawrence und ich sehen von der Wiese aus zu und drücken die Daumen. Lawrence macht sich schier ins Hemd wegen seines Autos. Uli kommt zurück. Frau Sheriff steigt aus und Uli zeigt mit dem Daumen nach oben - hura, hura, hura! Wir fahren mit Uli wieder heim.
Lawrence macht uns was zu Essen ( Fischstäbchen, whipped Potatos, Salat und Würstchen ). Nana kommt nach Hause, sein Vater schaut ihn nur an, ich glaube, wenn wir weg sind, setzt es was, warum auch immer. Lawrence ist sehr streng, ich versuche noch ihn zu beschwichtigen und sage, er solle doch nicht so streng sein, da mir Nana leid tut. Ich glaube aber nicht, das es gefruchtet hat.
Wir verabschieden uns und fahren weiter, Uli fährt. In Houston suchen wir ein Motel 6 . Nach der Beschreibung aus dem Motelbuch fahren wir 3 x durch Houston, dauer ca. 3 Stunden, kommen durchs Schwarzenviertel. Mir wird leicht mulmig.Trotzdem müssen wir anhalten, um eine Karte zu kaufen. Mit der Straßenkarte finden wir es dann. Kaufen uns noch Pommes und Shakes ( 27$ ), Essen und schlafen gleich ein.

8.8.86
Wir haben bis 11.00 am geschlafen. Gehen zu Denny's zum Frühstück. Hatten mal wieder alles entweder was mit eggs oder mit Gravy (würg!) entscheiden uns deshalb gleich Mittag zu essen. Ich esse Panncakes mit strawberrys und Sahne ( obwohl ich die Panncakes nicht so sehr mag ). Bekomme 3 Panncakes, esse nur einen , dann würgt es mich schon. Kratze dann noch von oben die Sahne mit der Erdbeersoße herunter. Bin kurz vor dem Kotzen. Ich habe Uli versprochen, mit ihm Eis essen zu gehen (wegen des Führerscheins ).
Essen Eis, 3 Riesenkugel: Vanille, Schokolade, Erdbeer ( würg ) mit 3 Soßen, ( Karamel, Schokolade und noch was viel süßeres ), Bananen- und Erdbeerstücke und natürlich Sahne. Die volle Kolorienbombe. Ich kann nur ¾ davon essen, mir kommts fast hoch. Uli ißt noch mein Rest, dann ist ihm auch schlecht. Zahle 11 $.
Wir fahren zum Hafen wegen einer Bootsrundfahrt. Leider gibt es keine mehr. Ich rufe dann bei der NASA an, ist nur der Anrufbeantworter dran, also können wir heute nicht mehr viel unternehmen. Wir gehen aber dann trotzdem in den Zoo von Houston (gratis, wie nett ), später noch was trinken und ins Motel zum Fernsehn. Abendessen fällt heute aus.

9.8.86
New Orleans/Loisiana
Sind mittags zum Madison Controll Center der NASA gefahren. Ins Controll Center kommen wir erst um 3.30 pm rein, haben dort alles angeschaut ( kochen auch nur mit Wasser ). Das Control Center ist einen relativ keiner Raum in dem einige wichtige Mitarbeiter mit den Helden im AlL - Ich sehe was das nun nicht siehst - spielen dürfen. Die VIP's schauen hinter der Panzerglasschalen auf einer Empore zu. Als wir dort ankamen, goß es wie aus Eimern. Wir waren klatshnaß. Da ich ein weißes T-shirt an hatte, gab es so einen gratis -Wetness T-Shirt Day -. Da ich ja nicht so gerne Aufsehen errege, habe ich es vorgezogen , auf der Damentoilette und mein T-Shirt unter dem Hand Föhn zu trocknen.Schade war nur das meine roite Tasche abgefärbt hat. So war mein geliebte Fioruci T-Shirt rettungslos ruiniert.

Wir sind dann weiter gefahren. Bis es dunkel wurde bin ich gefahren, den Rest Uli. Kommen nachts um 2.30 am in New Orleans an ( was für eine schwachsinnige Zeit) . Kurven 2 Stunden in der Stadt rum. Downtown ist richtig belebt. Viele Besoffene, Schwarze, einige Penner und Touristen. Suchen was zum Schlafen.
Kommen ins French Quater und in bessere Gegenden. Stellen uns an den Straßenrand und wollen schlafen, aber es ist zu heiß und schwül, daß man esnicht aushalten kann. Fahren weiter und überqueren einige Male den Missisipie, gehen schließlich in einen Denny's und trinken Kaffee, frühstücken und warten auf den Morgen.
Irgendwie hatte ich bei dieser Stadt ein unangenehmes Gefühl. Sie war mir zu groß, zu unübersichtlich, zu dreckig, zu kaotisch und das French Quater zu touristisch. Fahren dann irgendwann weiter und suchen ein Motel, finden um 9.00 am eines für 22 $, gehen dann gleich schlafen.

10.8.86
Um 2.00 pm bin ich aufgewacht. Es gewittert und wir schauen fernsehen. Raffen uns irgenwann auf, da wir irgendwas zwischen die Zähne bekommen müssen. Suchen ein noch billigeres Motel, finden aber keines. Kaufen was zum Essen, für Abend und Frühstück. Fahren mit der Fähre über den Missisipie, gehen ins Motel schauen TV und schlafen.

11.8.86
Wir haben im Zimmer gefrühstückt, sind mittags nach Down Town ins French Quater . Werde ein wenig mit der Stadt versöhnt, es gibt hier Straßenmaler und französische Kaffee's. Wir essen in einem solchen Croissions
Abends gehen wir in der Bourbonstreet essen. Es hat unheimlilch viele Touristen, meist besoffen, viele Stripplokale für Frauen und Männer und so gut wie keinen Jazz mehr.Das Speiselokal und das Essen waren richtig edel, Krabben mit einer Soße und Reis, leider furchtbar scharf. Wurde das erste Mal von einem Mann bedient. Uli läd mich ein, sehr nett. Vom 'THE BIG EASY' - Gefül kommt auch nicht rüber ich hatte eben einen schlechten start mit dieser Stadt ...

12.8.86
Fahren gegen Mittag nach Down Town und gehen dort in ein Hotel, wegen der Aussicht. Fahren in die 26 Etage mit einem gläsernen Außenaufzug. Man sieht die ganze Stadt. Nur beim Anfahren des Aufzuges wird es einem ganz schummerig im Magen, wie bei der 8er Bahn auf dem Rummel. Wir verlassen New Orleans über die Pontchartrain Chauseway, die längste Brücke der Welt (24 Meilen). In der Mitte der Brücke ist ein Schild auf dem steht das man vom hier aus keines der beiden Ufer mehr sehen könnte. Vom Auto aus verliert man zu keinem Zeitpunkt beide Ufer aus den Augen.

Fahren Richtung Florida. 72 Meilen vor Talahassee, tanken wir, Uli fährt 5 Minuten dann ist die Karre heiß. Fahren gleich in die nächste Tankstelle rein, kommen gerade noch bis in die Einfahrt, dann streikt der Buik. Scheiße! Uli schiebt und schiebt, irgendwann kommen ein paar Truckfahrer und helfen schieben. In der Reparaturwerkstatt, die Gott sei Dank 24Stunden offen hat, bauen die unseren Thermostat raus ( eigentlich völlig unlogisch ) und irgendwas am Anlasser, und kostet 45 $. Der Typ schaut noch unter's Auto, Uli auch: the Flywheel is nearly broken, daher also die fürchterlichen Geräusche, die letzten Tage. Der Reparaturmensch erklärt uns, daß wir solange weiter fahren könnten, bis die dritte Strebe bricht (2 sind schon gebrochen). Wir sollten den Buik möglichst selten anlassen, also bei Kurzstopp's den Motor laufen lassen, dann würde er länger heben - hoffentlich. Wir fahren gegen 11.00 pm weiter, ich schlafe 2 x ganz kurz.

13.8.86
Madeira-Beach/Florida
Kommen irgendwann morgens in der Nähe von St. Petersborg an. Frühstücken das erste mal ein Anständiges Frühstück in den USA. Fahren nach Madeira-Beach und halten an einer Appartmentvermiet-ung: Bekommen einen Bungalow für 100 $ die Woche. Eine Wohnung mit Küche, Bad, Schlaf- und Wohnzimmer. Das ist mein absoluter Urlaubstraum. Das Haus steht direkt am Strand des Golf von Mexiko. Man kann vom Wohnzimmerfenster aus die Wellenreiter beobachten.
Es regnet heute schon den 4 Tag, strichweise, die Surfer stört das nicht. How Great it is, beautiful - riesig, spitze, klasse. Wau, wie toll. Für mich, der schönste Platz der Erde, natürlich mit Palmen von dem Wohnzimmerfenster. Ich kann meine Begeisterung kaum in Worte fassen. Das einzige, welches diese etwas geschmälert hat, abends, waren ungefähr 17 Roatcher, die wir erlegt haben.
Abends waren wir noch einkaufen, da wir ja nun eine Küche hatten und selber kochen konnten.

14.8.86
Zum Frühstück haben wir endlich einmal richtige Eier (weich gekocht) und 'getoasteten' Toast gegessen. Wenn ich zum Fenster heraus schaue, sehe ich ein paar Palmen, 10 Meter Strand und dann den Golf von Mexico. Nach dem Frühstück sind wir ans Meer (ich bin natürlich vor dem Frühstück auch schon eine Runde geschwommen). Abends haben wir in unserem eigenen Wohnzimmer fernseh geschaut: Ich fühle mich sauwohl.

15.8.86
Uli ist vor mir aufgewacht ( ist das das 8te Weltwun-der? ), hat abgewaschen und Frühstück gemacht. Waren den Tag über an unserem Strand. Abends sind wir zu Mr. Joe's, wo eine Liveband Rock'n Roll spielte, bei uns heißt das Discomusik. Ich hatte einen sehr interessanten Mann im Auge mit langen blonden Locken, schwarze Sonnenbrille auf dem Kopf, Lederjacke, Muskelshirt, Jeans und einem unheimlich süßen Lachen ( eben Mr. Cool ). Leider hat er aber immer nach ca. 5 Sekunden wieder weggeschaut. Neben mir saß dann einer, ( auch nicht schlecht ). Wir kommen ins Gespräch und er will mir einen billigen Mechaniker suchen, der uns eine neue Flywheel ein-baut, allerdings aber erst am Montag. Er möchte mit mir morgen frülh eine Bootsfahrt machen. Wir ver-abreden uns und er fährt uns heim ( jenseits Schlitten ). Er heilßt Billy und ist 33 Jahre und war schon 2 mal married ( das ist wohl der Amerikanische Volkssport ).

16.8.86
Wir gehen zur verabredeten Zeit an den Strand, warten eine halbe Stunde, aber Billy kommt nicht. Gehen wieder heim, schauen fernseh, spielen Baggammon, Quadro und Mensch ärgere dich nicht. Es regnet schon wieder. Ich stelle fest, daß es immer zu etwa der selben Zeit ca. ½ Stunde regnet, typisch trop-isches Klima. Gegen abend klopft es an der Tür, Billy und sein Freund kommen Irgendeine Entschuldig-ung daherfaselnt fragen sie, was wir abends machen. Sie wollen uns um 9.00 pm abholen. Wir warten ab 9.00 pm, aber sie kommen nicht, was sind das für welche? Ich glaube, die sehen wir nicht wieder, schade, nicht nur wegen des billigen Mechanikers.
Später fällt mir auf, daß es vielleicht deshalb ist, weil ich in Unterhose und T-Shirt die Tür geöffnet habe. In den USA ist das ein großer Faux pas, völlig indiskutabel.

17.8.86
Es regnet zwar nicht, ist aber bewölkt. Wir waren heute nur faul, schlafen und schauen TV. Was mir sehr gelegen kommt, da ich leider sowieso nicht aus dem Haus gehen kann. Ich habe mich auf der Stirn geschält und das sticht richtig weiß hervor. Scheiß Schönheitsideale.

18.8.86
Wir sind den ganzen Tag am Strand, ich muß schließlich meine weiße Stelle an der Stirn nachbräunen. Leider habe ich am Ende wieder einen Sonnenbrand, auch auf den Augen, oh welch Schmerz. Am Strand haben wir lange mit Wick und Sonja gesprochen, das sind die Zwei, bei denen wir eingecheckt haben. Sie hatten für ein paar Tage diesen Job, machen immer irgend einen Job und reisen dann weiter. Ich schätze sie auf Mitte 40. Abends sind wir nach St. Petersborg in eine üble Disco ( Wettness T-Shirt). Ich überlege, bei dieser Konkurenz ( die keine ist, Oberweitenmäßig ) mit zu machen und mir die 100 $ zu verdienen. Aber leider kam eine atombusige Blondine herein, gegen die ich dann auch keine Chance hätte. So habe ich nicht mitgemacht und die Blondine hat gewonnen.
Ich lerne dort René kennen. Er ist Deutscher, 24 Jahre und lebt seit 5 Jahren hier. Er ist mit seinem Freund Jeff da und beide sind Automechaniker - hurra, so ein Glücksfall. Gott hat meine Gebete erhört. Er gibt uns seine Telefonnummer und Adresse und wir sollen ihn morgen Abend anrufen.

19.8.86
Das Wetter war heute nicht so toll, wir sind nachmittags ins Wachsmuseum ( schlecht gemacht ) gegangen. Ich habe abends René angerufen, wir sollen gleich vorbei kommen. Wir fahren hin, dann tut es einen Höllenschlag und fürchterliche Geräusche. Kommen glücklicherweise gerade noch bis in seine Straße, kurz vor dem Haus. Wir schieben es in seine Garage und er will morgen nach der Arbeit danach schauen. Er wohnt mit seinem Bruder in einem Zweifamilienhaus ( jeder seine eigene Wohnung ) sehr schön, mit Swimmingpool. Sitzen und reden, Jeff kommt auch noch, gehen dann noch ein Bier trinken. Jeff geht bald nach Hause und etwas später fährt René uns auch nach Hause ( er hat ein Cabriolet - tolles feeling).

20.8.86
Heute regnet es ausnahmsweise den ganzen Tag. Ich rufe abends René an, er bestätigt meinen Verdacht, daß die Flywheel jetzt endgültig gebrochen ist. Er will später vorbei kommen. Ich gehe einkaufen, muß für ihn auch noch Bier mitkaufen. Ich habe leider meinen Ausweis nicht dabei und bekomme deshalb keines ( Alkohol gibt es erst ab 21 Jahren, mit Id-Card ). Ich bin wieder nach Hause gegangen, und schaue mit Uli TV.
René kommt und ich fahre mit ihm zum Win Dixi, Bier kaufen. Diesmal nehme ich meinen Id-Card mit. Wir fahren mit seinem Cabriolet (meine armen Haare - hätte ich nur ein Kopftuch - aber das ist ja nicht cool) kaufen das Bier und fahren wieder heim. Wir sitzen den Abend bei uns zu Hause und reden viel, das ist sehr lustig. René ist echt nett. Dann wird es ihm warm, und er zieht sein Hemd aus, wau, nicht weniger als ich erwartet habe. Ich stehe einfach auf Muskelmänner. Als er geht, bringe ich ihn raus. Wir kommen irgendwie auf's Wasserbett zu sprechen, und ich erzähle ihm, daß ich mir eins kaufen möchte. Er erzählt mir, daß er auch eins hat und ob ich es nicht mal testen möchte ( knister knister ). Ich sage ihm: "Vielleicht".

21.8.86
Es ist bewölkt, wir lümmeln so rum, gehen nachtmittags an den Strand, nur eine Stunde bis zur Regenzeit. Wir gehen dann einkaufen. Abends rufe ich René an, er hat das Auto fertig. Die Ersatzteile haben nur 80 $ gekostet. Er sagt, daß er mich abholt und wir wollen in die Disco. Uli geht nicht mit.
Die Fahrt mit dem Capriolet durch die Nacht weckt in mir das Gefühl des 'American way of live'. In der Disco sind lauter verrückte Leute, so scheint es, aber sonst ist es wie daheim. Es ist Lady's nigth, das heilßt, die Lady's können soviel trinken, wie sie wollen, für 4 $ Eintritt. René zahlt auch diesen. Ich finde endlich einen Drink der mir auch schmeckt: Black Russian. Ich habe einen mittelschweren Dampf, aber bis wir gehen, ist er eigentlich wieder weg.
Jeff hat eine mitteldicke etwas häßliche Alte aufgerissen, mit der er schon mal ... Sie schlafen im Wohnzimmer. Also wenn sie ihm nichts vorgemacht hat, dann weiß ich auch nicht. Die ganze Nacht ein Gestöhne und Gejapse von ihr. Kaum zu glauben. René sagt, daß die amerikanischen Frauen entweder so übertrieben - akustisch, oder stocksteif und still sind.
Im Wasserbett schläft man prima, aber ...

22.8.86
Heute waren Uli und ich nur am Strand und haben ferngesehen. Abends war ich bei René.
Inzwischen fällt mir bei US - Spielfilmen immer auf, daß die Männer ihre angebetete erst im Stehen küssen, sie dann auf Händen tragen und zwar ins - hier wird immer ausgeblendet -. Das funktioniert sogar vom Pool aus, sehr romantisch ...

23.8.86
Mit Uli wieder am Strand und ferngesehen, abends mit René, Jeff und Uli in die Disco. Um 2.00 am in der Nacht, hatte René noch ein Geschäft zu machen, ich weiß nicht was, schätze aber, daß es um irgend ein krummes Ding mit Autos geht.
Wenn ich genau überlege, hat eigentlich jeder hier, den wir näher kennen lernen, irgendwie Dreck am Stecken: Manuela und Lawrence sind Illigels, Billy war ein Dealer und René macht auch irgendwelche Illegalen Geschäfte.

24.8.86
Das Übliche heute, gehen aber nur morgens schwimmen. Nachmittags geht Uli in irgend ein Museum, da ich mit René einkaufen gehen will. Kaufe mir eine Jeans für 16 $, es gibt hier Levis für 13 $, die mir leider nicht passen. Wir sehen uns auch nach Wasserbetten um. Ich hab mir schließlich eines gekauft für knapp 100 $. Natürlich nur die Matratze mit dem Heitzer. Da ich es im Handgepäck mit zurück nehmen werde, hat René mir für den Zoll eine Bestätigung geschrieben, daß es ein Geschenk von ihm sei und wenn die Zoller was wollen sollten sie sich an ihn wenden. Ist doch süß.

25.8.86
8.00 am aufstehen, frühstücken und um 10.30 am gehen Uli und ich in den Bush Garden. Das Übliche: Vergnügungspark wie eben in allen, außerdem Tiere - Afrika nachempfunden. Dazwischen die Krönung: ein bayrisches Festhaus / Zelt ( liegt natürlich mitten in Afrika ). Wenn alle Amis denken, daß die Deutschen so sind, muß man sich ja schämen. The most popular Dance in Germany ist der 'Ententanz', oder 'eins, zwei, drei gsuffa, oder Zicke zacke, heu heu heu. Die Amis müssen denken, ganz Deutschland besteht aus Alkoholikern in Dirndeln oder Lederhosen.
Heute ernähren wir uns zur Abwechslung von Sauerkraut und Schweinshaxe, peinlich, peinlich diese 'Selbstdarstellung'. Ober peinlich fand ich allerdings für die Amis, daß erstens Bayern in Afrika liegt und zweitens witzig, daß hier Schwarze in Lederhosen den Schuhplattler tanzten.

26.8.86
Normaler Tag, Beach bis 5.00 pm. Um 5.30 pm fahren wir zu René, der einen neuen Verteiler einbaut. Wir kaufen noch eine Verteilerkappe die 14 $ kostet. Er stellt noch alles ein und meint, daß wir jetzt keine Probleme mehr mit dem Auto haben würden ( er hatte tatsächlich recht ). Abschied ( schluchts ). Wir fahren weiter - on the Road again -.

27.8.86
Orlando
Wir sind nach Orlando gefahren, haben ein Motel gesucht und tatsächlich ein mittelschäbiges für 26 $ gefunden ( mit Küche, nützt nur nichts, da es kein Geschirr gibt ).

28.8.86
Wir sind um 7.00 am aufgestanden und waren um 9.30 am in Disney World, Magic Kingdom. Vom Parkplatz sind wir mit dem Shuttle ( wie immer sehr gut organisiert ) zum Ort des Geschehens gefahren worden. Allerdings mußten wir erst mit einem Boot über den See, da das Gelände auf einer Insel liegt. 24 $ each Eintritt. Auch hier gibt es Kinderwägen und Rollstühle ( auch wie immer ).
Tomorrowland, Fantasieland und die anderen Sachen. Schon toll, welchen Aufwand die hier für solche Dinge betreiben. Auch wenn alle Shows und alles drum drum sehr komerziell ausgelegt ist, finde ich es absolut tierisch toll. Abends gab es eine Parade ( mit Lichtern ) und Feuerwerk. Die Illusion ist perfekt, es war einfach toll.

29.8.86
9.00 am aufstehen. Wir haben uns auf die Suche nach einem Supermarkt gemacht und Sandwichs mit viel drauf ( 1,65 $ ) zum Frühstück gekauft. Dann sind wir zu Sea World gefahren. Dort ist alles künstlich angelegt, aber sehr schön. Dafür sind aber die Tiere echt, als aktiever Tierfreund müßte man das aber beukotieren. Alles Show und Entertainment, Naja, eben um Massen zu begeistern. Irgendwie toll finde ich es ja auch, aber zu solchen Begeisterungsstürmen kann ich mich nicht dann doch nicht hinreißen lassen. Nachmittags hat es geregnet, es hörte aber bald wieder auf.
Wir machen uns auf den Weg nach Cape Caneverale . Noch in Orlando essen wir Buffet für 5 $ ( warm, kalt, Salat, Dessert ).
In Cape Caneverale in Coca Beach suchen wir ein Motel und nehmen das erste Mal ein Single Zimmer. Uli kriegt ein Zimmer mit 2 Betten. Ich schleiche mich heimlich rein. Ich schlafe gut und habe wegen des Single Zimmer kein schlechtes Gewissen.

30.8.86
Promt klopft es morgens um 8.00. Ein Mann sucht eine Frau ( eine Bestimmte ) und läßt sich nicht abwimmeln und kommt rein. Er schaut mich an und stellt fest, daß ich es nicht bin, die er sucht, durchsucht aber noch das Bad und geht. Sehr merkwürdig. Von der Rezeption war er wohl nicht, wie es sich später herausstellt ( bei Schlüsselabgabe ). Es ist nichts passiert, dem Typ seine Frau ist doch wohl abgehauen. Uns hat keiner erwischt und wir haben Geld gespart.
Mittags fuhren wir in das Kennedy Space Center. Wir sehen und hören viel über die Raumfahrt und über Shuttles. Nur über die Challenger spricht niemand. Das einzige was wir darüber erfahren ist, daß die Überreste in einem großen Bunker an dem wir vorbeifahren, gelagert sind.
Abends landen wir in Daytona Beach am Atlantik bekannt durch Auto und Hunderennen. Wir finden ein sauberes, hübsches Motel, es kostet 24 $ für 2 Personen! Nachdem ich dem Besitzer mein Leid geklagt habe ( über die Preise in USA) gibt er es uns für 20 + Tax.

31.8.86
Um 10.00 am sind wir aufgestanden und zur Beach gefahren. Vorher haben wir in einem Supermarkt Sandwiches gekauft.
Verrückte Welt: Hier an dem Atlantic sieht man alles was typisch für den amerikanischen Sommer zu sein scheint. Offene Wagen oder Pick ups überfüllt mit jungen Leuten, laute Musik, z.B. Bruce Springsteen. Männer in abgeschnittenen Jeans und oben ohne, Colabecher, schwarze Sonnenbrillen, Walkmans, alle barfuß. Man sieht viel Bermudas, scheint sehr modern zu sein hier und die meisten haben Surfbretter unter dem Arm. Die Leute liegen vor, auf oder zwischen den Autos, überall Musik ( Rock'n'Roll - bei uns nennt man das Discomusik wie schon erwähnt). Hier ist alles bunt, je verrückert, desto besser ist wohl hier die Devise.
Als Als Uli ins Wasser geht, spricht mich ein Typ namens Billy an und erzählt einen haufen Stuß: Sagt er sei Songwriter usw. Den hab ich schnell abgewürgt. Mich hätte hier übrigens fast ein Surfer überfahren. Ich tauchte unter einer Welle duch, als ich wieder auftauchte sehe ich nur noch ein Surfer mit einem Affenzahn auf mich zu Rassen. Mir blieb nur noch mich rückwärts nach hinten fallen zu lassen und zu hoffen, dass er kein Schwert hatte. Das hätte mich glatt aufgeschlitzt. Ich trauchte unversehrt wieder auf und bin nur mit einem Schrecken davon gekommen.Abends nach dem Essen gehen wir in einen Rock'n Roll Club und siehe da, die Gruppe die dort Musik macht sieht tatsächlich wie eine Hard Rock Gruppe aus. Toll, 5 Typen mit langenHaaren und engen Glitzerhosen. Hier wird z. Zeit wieder alles Alte aufgemotzt, vorzugsweise die 70er Jahre. Es wird zu modern aufgemöbelt, so scheint mir: Überall alte Musik, Bikinis aus Oma's Zeiten, Bermudas usw.
In diesem Club ist Lady's Night, d.h. Eintritt und Getränke für die Lady frei. Da habe ich natürlich zugeschlagen und habe 4 Black Russians getrunken und natürlich einen granaten Dampf.

1.9.86
Labour Day: Viel Aufwand ( Fahnen, Paraden usw.) keiner arbeitet und es scheint etwas ganz besonders tolles zu sein. Jeder macht Party an dem langen Labour Wochenende.
Wir fahren weiter, halten aber noch in St.Augustin ( älteste Stadt der USA ) und fahren auch durch Jacksonville( der Fläche nach die größte Stadt der USA ). Nach 5 Stunden Fahrerwechsel, Uli ist dran. Ach ja - unsere Handbremse ist kaputt und das Licht leuchtet ständig.
In ganz Atlanta sind wohl nur 2 Motels ( 50 $ und mehr ), wir fahren deshalb weiter bis Blaseville. Die Straße dorthin war wirklich das Letzte, wie die Serpentinen in Italien, dazu rauf und runter und furchtbar nebelig. Igitigit, was ein Wetter: Nebel und nur noch 18°C - ich friere. Wir finden schließlich noch ein Motel für 21 $.

2.9.86
Mittags fahren wir weiter. Über Georgia läßt sich sagen, daß außer dem Regen ( wegen der Apalachen oder besser Smoky Mauntens ) stehen hier überall diese typischen Südstaatenhäuschen mit Veranda und Schaukelstuhl, die man aus unzähligen Filmen kennt. Richtig nett sehen die aus. Über die Smoky's fahre ich, daß ist wie Achterbahn fahren. Irgendwann fing es sogar an mir Spaß zu machen.
Bis Cincenetti / Ohio fahre ich immer noch. Kurz vor der Grenze zu Indiana gehen wir essen ( Pizza, Sandwichs, ohne diese eklige Soße wäre es sogar gut gewesen). Außerdem gibt es dazu Kartoffelchips. Indiana ist die erste Grenze die ich nicht überfahre, da jetzt Uli fährt. Das waren bisher 14 Bundsstaaten von bis zum Ende 29. Gegen 0.00 am fährt Uli zu einem Autostop auf dem wir schlafen.

3.9.86
Zum Frühstück gibt es Toastbrot mit Schinkensalat drauf (Schinken, Zwiebel und Majo) und wieder Kartoffelchips. Auch nicht gerade das Wahre.
Gegen Mittag kommen wir nach Chicago. Wir fahren nach Downtown, dort wolllen wir den Searstower ( höchstet Gebäude der Welt, mit 110 Stockwerken ) anschauen. In Toronto haben sie jetzt ein höheres gebaut, allerdings handelt es sich hierbei um einen Turm.
In Chicago ist sowieso alles das Höchste, oder Größte. Es gibt z.B. das größte Postoffice, der größte Springbrunnen usw. Im Searstower fahren wir bis zum 82 Stock, die Weiterfahrt würde 3 $ kost en, was ich natürlich gar nicht einsehe. Vorm 82 haben wir auch eine sehr schöne Sicht durch die Glasscheiben.
Chicago ist schon reizvoll, architektonische und künstlerische Gebäude, wie z.B. das schrägabgeschnittene Hochhaus. Gleich daneben alte Hochhäuser mit Feuerleitern, wie man sie aus New Yorkfilmen kennt.
Wir haben einige Stunden ein Hotel gesucht - gefunden: 15 $ ohne TV ( ich wußte nicht, daß es das hier auch gibt, da TV normalerweise zum Standart gehört) das Motel liegt nicht in der besten Gegend, aber was soll's. Zuerst haben wir Wäsche gewaschen ( die Coin Loundry´s haben bis 22 Uhr offen) .Dann sind wir in ein Familiy Restaurant zum Essen gegangen. Ich habe für 3,95 $ ein Mahl bekommen, welches aus Buchstabensuppe, Salat, Sauerkraut ( igitt mit Kümmel und irgend einem anderen sülßen Gewürz) und 2 Schälrippen (verkocht und lebsch, bäh) sowie einer Kartoffel (außen weich und innen hart), außerdem gab es noch gekochte Karotten mit Lauch ( damit kann man mich eh jagen). Zulm Schluß gab es Eis (prima). Das ganze war da billig, nur halb so schlimm, ich habe schon schlimmer gegessen.

4.9.86
Also Chicago ist schon eine schöne und zugleich interessante Stadt. Denn nirgends werden die Extreme so sichtbar wie hier. Neben der schönen alten Häusern stehen echt interessante hochmoderne Gebäude. In der Innenstadt gehen neben zerlumpten Leuten, sehr geschmackvoll gekleidete Business
Typen (es gibt hier übrigends sehr viele davon, Schwarze und Weiße). Nur eines gefällt mir an dieser Stadt nicht: Chicago ist wohl die lauteste Stadt überhaupt (aber wer weiß, was noch kommt). Jeder hupt wegen nichts und es ist furchtbar hektisch.
Nachmittags sind wir weiter gefahren. In Buffalo/Michigan hielten wir an einer Post, um zu erfahren wo Belleville ist. Leider hatte sie schon zu. Ich bin dann in einen Laden, um dort zu fragen. Kaum eine Minute später haben sich sämtliche Käufer und Verkäufer um mich versammelt und suchten auf der Karte, die einer angeschleppt hat Belleville, wo meine Tante lebt.. Ich wußte nur, daß es nahe an Detroit liegt. Nachdem wir es gefunden haben, unterhielt ich mich noch über dies und das mit ihnen. Sie schenkten mir noch die Karte, und wünschten gute Fahrt. So sind die Leute in den USA (da könnten sich die Deutschen eine Scheibe abschneiden).

5.9.86
Detroit/Michigan
Wir schliefen auf einem Truckstop kurz vor Detroit (um nicht in der Nacht bei Tante Hedwig anzukommen). Morgens nach dem Aufwachen sind wir ohne Frühstück nach Belleville. Zuerst suchten wir eine Telefonzelle, um erstmal anzurufen, leider finden wir keine. Wir gehen an eine Tankstelle und fragen dort, der Typ sucht mir die Nummer heraus und erklärt sogar den Weg. Wir rufen an, es ist keiner da. Wir fahren hin und es ist immer noch keiner da. Schließlich fragen wir den Nachbarn, der uns erklärt, daß sie erst Sonntagabend wiederkommen (die wußten doch wann ich komme-). Er läßt uns zu sich rein und gibt uns war zu trinken. Wir unterhalten uns noch eine Weile und er macht dann noch 2 Bilder von uns, während seine Frau verssucht den Sohn ausfindig zu machen. Ohne Erfolg.
Als wir gehen, ist es 12.00 am und wir wollen irgendwo was zu Mittag essen. Wir finden eine Salatbar für 1.95$ . Ich kann irgendwie nur wenig essen, da mir nicht gut ist.
Wir sind dann nach Detroit gefahren und haben uns die 5 Hochhäuser angeschaut die miteinander verbunden sind. Ebenso die Skulptur davor. Das war schon alles, was man in Detroit anschauen kann. Detroit ist eine sehr kleine Großstadt, eigentlich hübsch ruhig, nicht so hektisch und laut und es gibt nicht soviel Verkehr, wie in Chicago. Trotzdem mag ich den Norden irgendwie nicht.
Wir begeben uns mal wieder auf die Suche nach einem Motel - zwecklos. Wir suchen 20 Milen im Umkreis: Entweder zu teuer, oder nur Stundenmotels( das Geschäft blüht). Vor lauter Frust beschließen wir, trotz noch nicht gesehenem Autowerk/Museum gleich weiter nach Kanada zu fahren.
Die Grenze zu Kanada ist genau in der Mitte einer Brücke ( oder Tunnel). Die Grenzer sind sehr nett. Wir tauschen etwas Geld, der US Dollar, steht besser als der Canadische Dollar. Ich hoffe, daß ich Toronto ein billiges Wasserbett finde ( Florida 80$, Detroit 250 $).

6.9.86
Toronto/Canada (Ontario)
Wir haben heute Nacht wiederum auf einem Truckstopp (Vor Toronto) geschlafen. Ich habe schon 3 Tage kein Wasser gesehen ( Dusche) außerdem mag ich den Norden immer noch nicht.
Das einzig gute, es gibt hier Croissants, von denen ich mir zum Frühstück 3 bestellt habe. Leider haben sie diesen Namen nicht verdient, sie sehen nicht mal so aus, nur die Form erinntert entfernt daran.
Später waren wir in Toronto. Es ist eine sehr sympatische, saubere, gemütliche Stadt, die mir gut gefällt. Wir waren in der Young Steet, welches ein riesiges Einkaufszentrum mit Restaurants und Bar's ist. Es ist verblüffend, wie sauber es hier ist. Komisch, dadurch fühlt man sich auch sicher.
Nach den Sehenswürdigkeiten: CN-Tower, der höchster frei stehende Turm der Welt mit 553 Metern und der City Hall sind wir noch bummeln gegangen. Dann haben fast alle Wasserbettläden abgeklappert, weil sie im Norden teuerer sind, als in Florida und weil man in Canada durch das Wechseln Gute macht. Ich habe schließlich ein Wasserbett für 80 $ gefunden - hurra.
Laut Reiseführer gibt es auch hier so etwas wie ein Youth Hostel. Wir sind zu dieser Adresse gefahren und die Leute erklärten uns, das es ein Haus für Bedürftige ist und sowieso kein Zimmer frei. Aber netterweise durften wir hier duschen und einen Joghurt habe ich auch bekommen.
Abends sind wir in eine Disco gegangen und haben Danny kennengelernt. Er hat uns angeboten, bei ihm zu schlafen. Bevor wir einwilligten, habe ich ihm klar gemacht, daß nichts läuft. Er war einverstanden. Als wir bei ihm waren, war das gar nicht mehr klar. Uli schlief schon auf dem Sofam als Danny nackend zu mir ins Wasserbett kam. Mir kam das zwar seltsam vor, aber gutgläubig wie ich nun mal bin dachte ich, dass er wohl immer so schlafen würde und sich an die Abmachung hält. Ich habe ihn mir 2 Stunden vom Hals halten und depatieren müssen, warum nicht. Nachdem er sich dann selber einen runtergeholt hat und noch immer keine Ruhe geben wollte, habe ich Uli geweckt und ihm gesagt, wir müssen jetzt gehen. Das Ende vom Lied, wir kommen morgens um 4.00 am auf dem Truckstopp endlich zum Schlafen

7.9.86
Wir sind noch kurz zum CN- Tower gefahren, bevor wir zu den Niagara Falls weiter gefahren sind. Die Wasserfälle sind von der canadischen Seite aus wirklich schöner. Es ist sehr beeindruckend , das Wasser spritzt beim Aufprall hörer, als der Wasserfall hoch ist. Außerdem sind es eigendlich 2 Wasserfälle. Ein Großer (Hoursshoe) und ein Kleiner. Hier ist es jetzt mit Abstand am kältesten. Wir gehen essen und warten, bis es dunkel wird, da dann die Fälle beleuchtet werden. Danach machen wir uns wieder auf den Weg. New York, Plennsilvenia (Bezelwood), schlafen wieder mal auf einem Truckstopp.

 

8.9.86

Wir fahren morgens weiter nach Whasington/DC (District Columbia) und kommen nachmittags an. Wir verbringen den ganzen Nachmittag mit Motelsuche. Wir fahren nach Virgina, da Whasington nur 10 x 10 Milen groß ist.Wir suchen auch in Maryland - nichts. Für die Suche haben wir ungefähr 30 Milen runtergerissen.Umgerechnet hätten wir dann auch ein teures Motel nehmen können. Bei Sonnenuntergang sind wir nochmal nach Whasington D.C. rein und sehen den Obelisk und das weiße Haus. Wir fragen eine netten Bullen (die stehen hier überall rum) nach einem billigen Motel. Er sasgt uns ein Viertel (das einzige, in dem wir noch nicht waren), indem wir vielleicht Erfolg haben. Weil es schon spät ist, beschließen wir noch mal auf dem Truckstopp ( Baltimore) zu übernachten. Es gibt hier keinerlei Touristen, nur Trucker. In dem Restaurant ( bessere Kneipe ), bedient uns eine steinalte Frau. Sie will unsere Scheck's nicht. Um zahlen zu können, müssen wir die letzten Kröten aus allen möglichen Löchern und Taschen zusasmmen kratzen. Wir schlafen wieder im Auto, und wieder mal keine Dusche in Sicht.

9.9.86
Nach dem Frühstück ( war wieder oberfettig: Ei, Schinken und Käse, gequirlt auf Toast), sind wir wieder nach Whasington rein gefahren. Wir wollten das Viertel absuchen, welches und der Cop genannt hat. Nichts ! Aus dem Telefonbuch haben wir dann ein paar herausgesucht, wobei das Billigste 36 $ mit schwarz-weiß TV kostet - die letzte Absteige!
Ich hasse Großstädte und ich hasse den Norden! Wobei ja Whasington genau auf der Grenze von Nordstaaten zu Südstaaten liegt. Jeder gab ein Stück dazu, dann planten und bauten sie die Stadt. Whasington ist nicht gewachsen und das merkt man auch. Alles ist wohl durchdacht, angeordnet und sehr symetrisch. Dann haben wir aufgegeben, sind zu den Sightseen: Der Obelisk ist der Whasington Monument , das Weiße Haus ( sieht von vorne und von hinten genau gleich aus ), dann das Capitol. Hier wurden wir ein paar mal durchsucht, immer hin und her geschickt, zwecks Visitorpas und landetetn schließlich auf einer Senatsitzung. Wir sind dann bald wieder gegangen, weil das alles so träge und langweilig war ehe die alle saßen.
Dann war da noch Franklin - und Lincoln-Memorial. Bei letzterem ist jetzt auch das Vietnamdenkmal (eine Eckwand im Boden). Man sieht von der Straße aus, gar nichts. Beim näher kommen sieht man, daß ein Eckkeil in die Erde eingelassen ist und auf Marmorplatten alle Namen der gefallenen Soldaten des Vietnamkrieg's standen. Es sind unvorstellbar viele. Es werden kleine Fahnen in die Erde gesteckt und Blumen abgelegt. Sehr sentimental. Man darf hier, obwohl draußen, nicht rauchen, essen und trinken und schon gar nicht joggen (Pietätlos). Jogger gibt es hier drumdrum, wie Sand am Meer. Wirklich, wo man hinsieht und zwar nicht nur in den vielen Parkanlagen, sondern auch auf der Straße. Wir sind dann noch in das Pentagon. Wir sind da einfach reinmarschiert, keine Kontrolle - wenn da ein Spion oder Attentäger kommt... Abends sind wir dann wieder auf einen Truckstopp, 50 Milen nach Baltimore und 40 vor Philadelpia.

10.9.86
Delaware / 40 east
Gegen Mittag sind wir weiter gefahren, haben 2 Stunden ein Motel gesucht. Schließlich haben wir eines für 23 $ gefunden. Der TV-Empfang ist schlecht. Wir haben erstmal eine Stunde geschlafen und dann habe ich endlich duschen dürfen. Wir sind dann essen gegangen und um 9.00 pm ins Bett zum Fernsehen!

11.9.86
Wir sind nach dem Frühstück nach Philadelpia gefahren. Wir haben uns die Independentshall, Freiheitsglocke und alles andere was mit der Unabhängigkeit zu tun hat, angesehen. Da das ganze nicht so geschichtsträchtig ist ( für europäische Verhältnisse ), war es, als wir fertig waren, erst 2.00 pm.
Um nach New York zu fahren, war es zu spät, für den Truckstopp zu früh. Uli möchte noch nach Boston, ich schlage vor, nach Scotchplains zu Peter (Studienkollege von Kuddel, ein ganz Süßer ) zu fahren. Kurze Diskussion - wir fahren nach Scotchplains. Dort kommen wir gegen Abend an. Die Begrüßung war etwas beklemmend, das Haus dafür sehr schön. Sehr schöne Gegend hier. New Jersey heißt nicht um sonst der Garden State.
Wir bekommen dann Kaffee und Abendessen. Peter will noch weg und läd uns ein - Let's go party! Es kam noch ein Freund von ihm mit, dessen Eltern aus Sachsen sind ( sehr lustige Aussprache, deutsch wie amerikanisch ). Der Abend war sehr sehr lustig. Peter ist ein wahrer Scherzkeks, ich mag ihn sehr. Ich verspreche ihm, daß ich ihn das nächste mal in Reutlingen mit ins Atrium nehem ( da war er noch nicht ). Wir können bei ihm im Keller schlafen, und gehen um 2.30 am ins Bett.


12.9.86

Wir stehen schon um 7.00 Uhr auf. Das Frühstück war prima: dunkles Brot, Butter und Schinken. Nach dem Frühstück besichtigen wir noch seines Vater's Firma ( klein aber fein ). Danach fahren wir weiter nach New York, New York. Dort gehen wir zuerst ins Empire Staate Building (Ulis Wohnsitz , laut Drivers License). Parkplatzsuche eine Stunde. Von der Stadtgrenze bis zum E.S.B sind es nur drei Stunden. Die Stunde suche war zwecklos, wir gehen dann doch ins Parkhaus ( 10 $ für zwei Stunden ). Uli's Kontaktmann von Ergee heißt Hagelberg und dieser bestellt uns erstmal Kaffee mit zwei Sandwiches. Ansonsten kann er uns nicht weiter helfen. Wir fahren weiter nach little Neck. Wir kommen nachmittags bei Annegret ( Joe's Schwester ) an. Sie ist sehr schüchtern, ängstlich und überaus dankbar ihren Gasteltern gegenüber. Ich weiß nicht was, aber irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Hektik wegen dem Schlafen. Aber als der Herr des Hauses nach Hause kam und wir uns verabschieden wollten, geht er mit uns erst mal ein Bier trinken. Dabei prüft er uns wahrscheinlich, befindet uns wohl als vertrauenswürdig und lädt uns dann zum Schlafen ein. Dessen Sohnemann ist superklug mit 6 Jahren - unfaßbar, was er schon alles weiß und kann, richtig altklug, aber dafür hypersensibel und super nervig.

13.9.86
Wir müssen um 7.00 zum Frühstück aufstehen. Herr Z. muß zur Arbeit, wir verabschieden uns von ihm. Als wir beim Frühstück saßen, kam auch Frau Z. Sie lädt uns dann noch eine Nacht zum Übernachten ein. Sind zwar seltsame Leute, aber es kostet ja schließlich nichts.
Wir sind den ganzen Tag in Manhattan. Parken in der 31 Straße und laufen bis zur 89 Straße druch den Centralpark. Die ganze Strapaze wegen dem Guggenheim-Museum, in das Uli unbedingt möchte. Als wir dort ankamen, war ich so am Ende, das Uli alleine rein ging und ich draußen solange auf ihn wartete. Zurückgelaufen sind wir auf dem Broadway. Irgendwie hatte ich mir N.Y. anders vorgestellt. Der Verkehr hält sich in Grenzen, Parken ist sehr teuer. Es gibt keine Parkuhren. Bei Tag ist alles ganz friedlich, keine dunklen Gestalten, die durch den großen und schönen Centralpark streifen.
Wir kaufen abends Blumen für Frau Z., die sich sehr darüber freut. Wir unterhalten uns und ich muß meine Meinung revidieren. Die Leute meinen es wahrscheinlich wirklich gut mit Annegret ( die wohl den Schuß nicht gehört hat ). Für Annegret ist das ganze wohl ein großer Sprung nach oben. Sie kommt ja aus einer sehr kinderreichen Familie, deren Bildungsstand wohl nicht sehr hoch ist (ahrscheinlilch ist Joe die Ausnahme, die die Regel bestätigt ).


14.9.86
Wir sind nach dem Frühstück wieder nach Manhattan. Wir machten eine Circleline: D.h. mit dem Schiff um Manhattan. An den Twins (Word Trade Centre) wollten wir von oben Fotos schießen, kamen aber wieder nicht bis ganz oben, da daß wieder Geld gekostet hätte ( die letzen paar Stockwerke ) also schossen wir unsere Fotos von etwas weiter unten, aber dafür umsonst.Wir sind dann mit dem Auto noch Sehenswürdigkeiten abgefahren und kamen irgendwie nach Harlem. Leider ist genau da das Benzin ausgegangen. Wir mußten tanken. Ein kleiner Schwarzer fragt durchs Fenster, wieviel Benzin, wir wollen, ich antwortete, für 10 $ und zeigte ihm den Schein. Ich machte ihm noch klar, daß ich nicht mehr Geld hatte. Er hat natürlich aus versehen mehr Benzin reingelassen ( die Zapftsäule war durch ihn verdeckt - welch ein Zufall). Großes Palaver, da ich nicht mehr als 10 $ rausrücken wollte. Schließlich gab er klein bei und wir fuhren weiter. Einige Ecken weiter sage ich zu Uli, der hat bestimmt unseren Tankdeckel. Als wir aus Harlem draußen waren, sah er nach und tatsächlich fehlte der Tankdeckel. Es war nicht so einfach einen neuen passenden Tankdeckel aufzutreiben und billig war es auch nicht. Letzten Endes haben wir draufgezahlt.
Abends wieder zurück bei Ehepaar Z.. Irgendwie sind sie uns sehr wohlgesonnen, da wir am Wochenende nach Boston fahren und die Woche drauf wieder bei ihnen schlafen dürfen.


15.9.86
Nach dem Frühstück sind wir nach N.Y. gefahren. Uli möchte zu AAA. Ich warte im Auto ( man darf ja schließlich hier nirgends halten. Es dauert ewig lange, ich denke: So ein Trödler. Ich werde richtig sauer, aber bis er dann endlich kommt, bin ich froh, daß er wieder da ist. Uli möchte noch das Metropolitan fotografieren. Er geht zu Fuß, beeilt sich diesmal wirklich. Übrigens hat Uli jetzt einen Internationalen Führerschein!
Wir fahren dann Richtung Bosten/Conneticat. Am frühen Abend finden wir einen 76 Truckstop.Gehen erstmal unsere Klamotten waschen, dann Essen ( Salat und Dessert warm ). Mir ist dann hinterher wieder schlecht von all dem süßen Zeug. Wir spielen im Auto noch Badgammon und dann lege ich mich hin, da mir nicht gut ist. Nein, mir geht es wirklich richtig schlecht, tierisch Kopfweh, schon den ganzen Tag, mein Zahn tut weh und Nervenentzündung im Gesicht, habe ich schon eine Woche. Ums Auge zuckt es und der Mund ist etwas schief, welches eine tiefe Falte verursacht, auch da zuckt es und est ist auch furchtbar kalt! Nachts wache ich oft auf vom Kopfweh. Von 3 - 5.00 gewittert es.
16.9.86
Nach Donuts-Frühstück fuhren wir weiter. Kurzer Stop in Hardford um das Capitol anzusehen ( sehr pompös ). Auf dem Weg nach Worcester ( Ergeesitz ) fanden wir ein Motel mit Wasserbett für 35 $. Ich blieb gleich dort und schaute TV, während Uli zu Ergee fuhr. Abends: Pizzaessen, Motel und TV, Waterbed ist toll.


17.9.86

Boston, Cambridge / Massachusetts

sind nachmittags nach Boston. Das ist eine sehr gemütliche Stadt, mit Fußgänger Zone - gefällt mir gut. Haben einige Sehenswürdigkeiten angeschaut und sind dann nach Cambridge zur Harvord Uni - ist sehr groß. Außerhalb sind wir dann zum Essen und gegen Mitternacht wieder zurück ins Uni viertel. Wir wollten Party machen, aber es war nicht viel los. Es liefen zwar viel Leute her um aber hier hat es nur Restaurants und wir sind dann in die einzige Launge gegangen, die wir gesehen haben - in einem Hotel. Zwei Leute machte Musik und vier saßen an der Bar. Später stießen noch zwei dazu - trotzdem langweilig. Schließlich sind wir außerhalb zum Schlafen auf einem Parkplatz gefahren - es ist Arschkalt!

18.09.1986

Wir sind wieder nach Cambridge ins Uni- Viertel gefahren und suchten dort den Haupteingang. Es gab keinen. Das Uni- Gelände ist anderes als wir es gewöhnt sind. Es sind kleinere und größere alter Häuser, in denen gelehrt wird. Dazwischen sind Läden und Kaffees. Drum herum sind Wohnungen, eine richtige kleine Stadt. Toll!

Wir fahren weiter nach Plymouth. Wir sehen uns dort die Nachbildung der Mayflower an und fahren dann weiter.

Im Conaticut halten wird zum Essen. Es gab Pizza - die war echt prima! Gegenüber war ein Hotel mit HBO. Wir fragen nach und es kostet 32,00 $ keine Frage, wie Checken ein - es war richtig Troll, nett, groß und Sauber und Fernsehen ganz ohne Werbung!

Wir kommen mittags wieder in New York an. Ich lass Uli vor dem ELAL Büro heraus und muss wären ich eine dreiviertel Stunde auf ihn warte so lange um den Block fahren (man darf hier ja nicht parken). Zu Beginn parkte ich am Straßenrand, bis gleich ein Bulle kam und mich fort schickte. Also fuhr ich wieder um den Block. Schließlich kommt Uli zurück und erzählt mir, dass jemand unseren Ticket auf den 25. confirmed hat, was natürlich Quatsch ist und ein Fehler im System sein muß. Denn wer ausser uns sollte dies den tun. Die Frau am Schalter und fand schließlich einen Ersatzflug mit KLM, der aber früher geht.

Frau Z. kann uns also usere Tickets nicht mitbringen. Auf den Tickets steht "for face value only" (nur für angegebenen Wert) KLM ist aber sehr viel teurer! Inzwischen waren wir bei Hagelberg, der aber leider in einer Sitzung war. Als Uli mir von dem "for face value only" erzählt, ist schon zehn vor fünf, gerade noch Zeit und dort anzurufen. Ich halte also und fahre einem Auto noch eine Schramme rein - weil ich vorwärts einpacken wollte. Da erstens eine ganze Meute hinter mir kam - hup hup und zweitens umser rechter Blinker hin war, ich keine Versicherung hatte, beging ich Fahrerflucht...

Ich rufe schnell vor Schalterschluss noch ELAL am, erklären das Problem und was ich will: Mein Gesprächspartner sagt, dass er nichts sagen kann, weil er nicht vom Flughafen Office ist und auch unsere Tickets nicht kennt, wir sollen am Montag ins N.Y. Büro gehen!

Wir fahren nach Atlantic City.

Die Straßen sind schlecht, die Häuser mehr oder weniger vorkommen. Viele Schwarze, einigen beleuchtete Spielpaläste. Wir gehen in einen hinein - ins Restaurant! Alles arschteuer. Wir nahmen einen Salat für drei Dollar 75 - das war das billigste! An den 25 Cent Automaten sind keine Stühle und an gratis Drinks ist nicht zu denken. Die gibt es nur an den Tischen (Mindesteinsatz Roulett 5,00 $, Black Jack 10 Dollar) An den ein Dollar Automaten stehen wenigstens Stühle. Alles, so scheint mir, um das gemeine Volk abzuhalten hier zu spielen. Mir gefällt es hier gar nicht. Wir verlieren je 10,00 $ und gehen um ca.2.00am weiter weg von A.C. Auf einen Parkplatz zum Schlafen.

20.09.1986
New York, New York

in ihr stehen um 8.00am auf und fahren zurück nach New York. Bei Z. ist noch niemand zu Hause. Also nützen wir die Zeit und starten die erste Verkaufsversuche für unseren Buick - keine Chance! Das Auto ist zu alt und hat keine glänzende Lackierung, die Händler wollen wenn überhaupt nur 100 bis 150,00 $ zahlen das ist ja echt ein Witz! Aber mehr wird's wohl nicht geben. Bevor ich aber unser Auto für 100,00 $ verkaufen, kaufe ich mir lieber für zehn Dollar einen Vorschlaghammer und habe das einmalige Vergnügen ein Auto zusammen zu hauen.

So leicht gebe ich mich aber nicht geschlagen An einer Tankstelle frage ich einen Typen, wo der Eingang zu dem Gebrauchtwarenhändler gegenüber sei. Er weiß es nicht, fängt aber gleich das große Gelabere an. Als er sich an schickte seine Tankrechnung zu zahlen, registriere ich,daß er nur Kunde war. Ich lache und kläre meinen Irrtum auf und sage, klanr daß er nicht weiß wo der Eingang ist, wenn es hier nicht arbeitet. Er entgegneten mit einem tiefen Blick in meinen Augen das er sich im Augenblick nichts sehnlicher wünschte als hier zu arbeiten... Inzwischen kam der tankwart, ich fragte ihn nach dem Eingang und er sagt es sei geschlossen. Aber er zeigte Interesse an unserem Auto. Während er das Auto checkt, unterhalte ich mich mit Bob, so heißt der Kunde. Er möchte mit mir ausgehen, oder besser noch mich gleich heiraten (hah hah) - der ist er gut drauf. Wir tauschen die Adressen, da ich es eilig habe, ich muss schließlich den tankwart noch etwas bequatschen. Bob will schreiben, der Tankwart will 200$ zahlen - ist immer noch zu wenig. Es gibt noch eine endlose Diskussion, schließlich drhe mich um und gehen. Wir essen bei Wendys, fahren zu Z. und gehen dann gleich schlafen.

20.09.86

Is's very hard to sold a car in N.Y. Wir versuchen es nach dem Frühstück wieder. Fahren Richtung Flugplatz und nehmen die erste von 3 Straßen, die recht viel versprechend aussieht . Eine Weile kommt gar nichts, dann eine Tankstelle. Ich steige aus und frage einen Typ im Blaumann ob er auch Autos kauft. Er sagt das sei eine Waschstraße und die Tankstelle hätte zu (weil Sonntag ist) - ob ich ein Auto kaufen will? Ich: " nein ich will eines verkaufen! " Inzwischen stehen die ganzen Autoputzer um mich rum, derer 5, alles Polen. Einer: Ich brauche ein Auto! Laber, laber ich sage, dass wir nach seiner Schicht um 4:00 pm also nachmittags wieder kommen und ihn abholen, da er noch keinen Führerschein hat. Alles klar, wir fahren nach Manhattan.

Kaufhausbummel, Roy Rogers (verwechsele beim zweiten Cheesburger Ketschup mit Mustard) sind schon um 3.00pm an der Waschstraße. Inzwischen möchte auch noch ein anderer das Auto kaufen, aber er will nur 300,00 $ zahlen (der anderen Zahl 400). Also gehen wir mit dem ersten Typ nach Hause , der ohne Führerschein. Großer Auflauf in der Bronx, die ganze Familie steht Drumherum. Der Cousin prüft das Auto. Geld sagt er sei erst am Montag da, worauf wir sagen dass wir mit dem Auto und dann auch erst am Montag wiederkommen. Plötzlich stellte sich heraus dass seine Tante 400 $ in bar hat. So machen wir alles perfekt! Muss noch 10 mal erklären, wie das mit den Papieren ist usw. Cousin und der Typ (heißt Waldi) fahren mit uns bis little Neck, zur Tankstelle und dort übergeben wir unseren schönen , heiß geliebten Bui - Schluchtz. Da wir jetzt kein Auto mehr haben, laufen wir zum Golfplatz (zu Fuß ist es doch sehr weit). Ach ja, die 'Platenumber' haben wir noch abgeschraubt, als Andenken für zu Hause 8 7 1 A N B.

Also Golfplatz: Wir gehen in die Bar, unterhalten uns mit dem Barkeeper. Netterweise müssen wir für unsere drinks nichts zahlen. Wir gehen dann ins Restaurant zum Essen, Uli zahlt - wie nett! Ich esse Calamari, schaffen die Portion nicht ganz darum muss Uli wieder den Rest essen. 9.30 PM trudeln wir wieder bei Z. ein. Wir unterhalten uns ist sie erzählt uns von Ihrem Sohn und Annegret , sowie ihre Jugend - very funny. Irgendwie war heute doch ein Glücks Tag, trotzdem freue ich mich jetzt auf Zuhause . Jetzt muss nur noch eines mit dem Flug glatt gehen, dann bin ich wieder ganz und gar zufrieden.

22.09.1986

morgens sind wir mit Frau Z. nach Manhattan gefahren, erst mit dem Auto dann mit dem Zug. Wir sind in die Wallstreet - Börse von N.Y. Stockexchange. Dann sind wir mit der Subway - Roundtrip bis zur Bronx. Yankee Stadium und wieder zurück. nach Downtown und dann einkaufen. Mit dem Zug sind wir zurückgefahren.Vom Bahnhof bis zu Z. sind wir gelaufen. Es regnet. Ich stolpere dauernd - schrecklich - endlich da! Duschen. Wir erleben noch ein Familien kracht wegen Anegret. Sie hat wohl eine Maschine, was auch immer für 7.000,00 $ !?!? kaputtgemacht - haben die keine Haftpflichtversicherung? Wir packen unsere Koffer. Da wir bei KLM morgen früh confirmen müssen, bestellen wir ein Taxi auf 7.00am.Wir wollen dann gleich auf dem J.F.K Flugplatz bleiben.

23.9.86

Letzter Tag in den USA. Ich stehe schon um 5.30am auf und bin um 6.50am fertig.Kein Frühstück - nur eine rauchen. Das Taxi kommt pünktlich um 7.00am - kein Gelbes. Sind um 7.30am auf J.F.K Airport bei KLM. Der Airport öffnet erst um 9.00am. Der Office öffnet aber erst um 10.00am. Der Typ am Schalter meinte, wir müßten noch 100 Dollar each zahlen! Wir sind wie nichts zu ELAL, dort telefonieren die etwa eine Stunde herum, dann wird "for face value only" gestrichen, mit anderen Worten, wir müssen nichts hinzu zahlen - Hurra!! Darauf hin gehen wir erst einmal frühstücken, es ist inzwischen 11.00am. Uli geht noch mal nach Manhattan, um seinen Watch und dem Radio Kopfhörer umzutauschen (hin und zurück mit der Subway für 13,00 $) ich bleiben während dessen auf dem Airport. Ich schaue derweilen TV (am jeden Stuhl ist ein kleiner Fernseher - 25 Cent / 20 Minuten). Ich gehe dann nochmal in die Cffeeteria und unterhalte mich dort mit einem Pärchen aus Pakistan (Leben beide hier in NY). Außerdem war da noch ein Schweizer - we'v a lot of fun.

Um 4.00 pm treffe ich Uli wieder. Wir holen unser Gepäck von der Aufbewahrung und Checken ein (keine Kontrollen), gehen dann wieder um ins Cafe. Trinken eben ein solchen und schauen auf Ulis TV hart to hart. Um 6.00pm ist Bording. Abflug sollte um 6.50pm sein. Wegen eines Gewitters sind die Maschinen aber nicht gestartet, so können wir erst mit Verspätung (1 3/4Stunden) starten. Wie ätzend: Nicht rauchen, die Lehnen nicht zurück, nicht aufstehen und zu Essen gibt es auch erst später in der Luft. Dann starten wir endlich: Mit einem lachenden und einem weinen den Augen nehme ich Abschied. Goodbye USA

 

Das Abendessen war ganz gut und ich habe danach zwei Stunden geschlafen. Das Frühstück war auch sehr gut (KLM ist halt doch eine bessere Fluggesellschaft - very comfortable) . Draußen ist ein wunderschöner Sonnenaufgang ...

24.09.1986

Amsterdam / Schipol - Europa

Europa hat uns wieder. Wir landen um 9:00 Uhr und fahren gleich mit der Rolltreppe in den Keller, anstatt in die Ankunftshalle zugehen , welche sich später als großes Missgeschick erweist, da Mama, Papa und Reinhold auf uns warten - wath a mess!

Der Zug fährt 20 nach 10:00 Uhr und wir fahren zwei Stationen, wie Reiner sagte. Mein letztes holländische Geld vertelefoniere ich mit Reiner, an der mehr öffnet das meinen Eltern und Reinhold da sind. Jetzt sind sie aber in die Stadt weil sie nicht wissen wann wir kommen. Er hat keine Zeit erst wieder ab 16:00 Uhr. Uli und ich wollen wieder zurück zum Hauptbahnhof der Typ am Schalter nimmt aber weder Dmark noch Dollar an darum können wir keine Fahrkarte kaufen. Es gibt ja auch keinen Bankschalter. Also fahren wir schwarz - selber schuld! Wir kommen um 11:40 Uhr am Hauptbahnhof an und Uli wechseln schnell noch Geld für seine Fahrkarte nach Berlin. Sein Zug kann man gerade noch erreichen. Kurz Abschied - Schluchtz!!! Jetzt bin ich ganz alleine. Seltsames Gefühl fast drei Monate waren 24 Stunden täglich zu sammeln und jetzt ist er weg...

Ich schleppe mich mit dem Gepäck bis ans Ende des Haupt Bahnhofes (ist sehr groß) zu dern Gepäck Aufbewahrung. Meinen Rucksack gebe ich ab. Den Abholschein verstaut ich in meinem Geldbeutel und diesen in meiner innen Tasche meiner Jacke. Den Rest des Gepäcks vorstaue ich in einem Schließfach. In der Hektik vergesse ich, wo mein Geldbeutel ist - und suche die ganze Gepäck Aufbewahrung ab - leichte Panik ergreift mich. Ein Freak kommt und will schnorren. Ich erzähle ihm, dass ich meinen Geldbeutel suche und ihn im Schließfach vermutet. In meiner Verzweiflung mache ich ihm folgendes Angebot: Ist der Geldbeutel im Schließfach bekommt er 3 Gulden, wenn nicht muss er mir einen Gulden geben, um das Schließfach wieder zu verschließen. Es einverstanden ! Der Geldbeutel war natürlich nicht drin!

Der Freak ist zwar enttäuscht, gibt mir aber einen Gulden, schweren Herzens. Mich ergreift langsam große Panik, durch Zufall finde ich dann irgendwann mein Geldbeutel wieder - zum Glück! Ich wechsle 20 Mark in Gulden. Durch Zufall treffe ich den Freak wieder und erzähle ihm alles ich gebe ihm dan faireweise Drei. Er läd mich darauf hin ein mit ihm einen Joint zu rauchen wenn es sich Dope gekauft hat. Ich lehne dankend ab.

Um 13:00 Uhr geht in die Stadt in eine Kneipe. Dort lerne ich zwei deutsche Seemännern kennen, die aber bald wieder gehen (auf ihr Schiff). Ich bin wieder alleine echt langweilig! Ich gehe wieder zum Bahnhof und treiben mich dort rum - möglichst unauffällig . Leider ohne Erfolg, ich werde dauernd anhemacht komme mir vor wie ein Penner. Eigentlich weiß ich jetzt nicht wohin ich gehen soll aber da vor dem Hauptbahnhof eine Gruppe spielt , stelle ich mich dazu und komme mit dem Bandleader ins Gespräch. Es ist eine Straßen Band aus San Francisco (da habe ich endlich mein Straßenband) der Bandleader will mit mir nach Deutschland fahren, wegen Dope. Ich will ihm nichts versprechen und winde mich ganz gut aus dieser Angelegenheit heraus. Die Band pakt zusammen und geht dann auch. Noch eine halbe Stunde bis zum Telefonieren. Wiede rumstehen und anmachen lassen - es ist jetzt 16:00 Uhr und ich kann endlich bei Reiner anrufen, der leider noch nichts von meinen Leuten gehört hatt. Er schlägt mir vor mich an den vereinbarten Platz zu stellen, er würde sie dann dorthin schicken so bald sie anrufen. So stehen ich hier an der Ecke vom Bahnhof und warte - hinter mir legen sich schon einige Penner zum Schlafen hin. Es wird immer kälter, ich friere schon lange und bin so allein! Warten, warten, warten, seit zwei Tagen mache ich nichts anderes - wie ätzend). Um 18.30 Uhr kommen sie dann endlich - zum Glück! Unterwegs geht dann auch noch das Auto kaputt, darum kommen wir erst um 1:30 Uhr an. Der Trip war ja echt das größte aber jetzt bin ich doch glücklich wieder zu Hause zu sein!